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Ihre Stimme zählt: Unterstützen Sie den LEI in der vorgeschlagenen Regelung zu gemeinsamen Datenstandards des FDTA

Auf diesen Moment hat die US-Finanzdaten-Community gewartet. Mehrere wichtige bundesstaatliche Finanzregulierungsbehörden haben einen behördenübergreifenden Vorschlag veröffentlicht, der die von allen zu übernehmenden Standards festlegt, um die Interoperabilität von Finanzdaten zwischen allen US-Behörden zu gewährleisten. Die gute Nachricht? Als gemeinsame Rechtsträgerkennung wurde der Legal Entity Identifier vorgeschlagen. Wie geht es nun weiter? GLEIF fordert die LEI-Stakeholder dringend dazu auf, den Vorschlag zu unterstützen und sich dafür einzusetzen, dass der LEI ein Datenelement für alle Unternehmen wird, die den US-amerikanischen Regulierungsbehörden Bericht erstatten müssen. Die 60-tägige Kommentarfrist endet am 21\. Oktober.


Autor: Peter Warms

  • Datum: 2024-08-22
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Ein bedeutender Moment in der US-Regulierungsgeschichte steht bevor. Er kann einen transformierenden Meilenstein in der Welt des Managements von Rechtsträgerkennungen weltweit und im Hinblick auf den LEI im Besonderen darstellen.

Mehrere US-Regulierungsbehörden(1) haben endlich ihre vorgeschlagenen gemeinsamen Regeln zu Datenstandards und Berichtsformaten gemäß dem Financial Data Transparency Act (FDTA) veröffentlicht. Die Behörden haben vorgeschlagen, den LEI in die gemeinsamen Regeln als gemeinsamen Standard für die Rechtsträgerkennung aufzunehmen. Dadurch könnte der LEI für eine beispiellose Standardisierung, Transparenz und Zugänglichkeit von US-Finanzdaten sorgen. Schließlich könnte der LEI zum Dreh- und Angelpunkt der Finanzdaten werden – wie es die US-Finanzaufsichtsbehörden schon vor über einem Jahrzehnt gefordert hatten(2). LEI-Stakeholder weltweit können während einer 60-tägigen Konsultationsphase, die bis zum 21. Oktober dauert, ihre Unterstützung für den Vorschlag bekunden. GLEIF bittet Sie, rasch zu handeln, und dankt Ihnen für Ihre Unterstützung.

Was ist der Zweck des FDTA?

Das Ziel des FDTA besteht darin, von den Bundesbehörden zur Regulierung des Finanzwesens die Einführung bestimmter Datenstandards zu verlangen, mit denen die elektronische Suche der ihnen gemeldeten Informationen ermöglicht und gleichzeitig die Transparenz und Rechenschaftspflicht verbessert werden. Der am 23. Dezember 2022 in Kraft getretene FDTA verpflichtet die in seinen Geltungsbereich fallenden Behörden, gemeinsam Regeln zur Festlegung von Datenstandards für die Erfassung der von Finanzunternehmen an die einzelnen Behörden gemeldeten Informationen sowie der im Auftrag des Financial Stability Oversight Council von den Behörden erhobenen Daten herauszugeben. Unter anderem müssen die Datenstandards eine Rechtsträgerkennung mit bestimmten, im Gesetz festgelegten Eigenschaften enthalten.

Nach der 60-tägigen Konsultationsphase für die gemeinsam vorgeschlagenen Regelungen, die am 21. Oktober endet und der gesetzlichen Anforderung unterliegt, dass die von den Behörden beschlossenen endgültigen Regelungen bis zum kommenden Dezember genehmigt werden, müssen die von jeder ausführenden Behörde im Rahmen ihrer jeweiligen behördenspezifischen Regelsetzung angenommenen Datenstandards spätestens zwei Jahre nach der Verkündung der endgültigen gemeinsamen Regelung in Kraft treten. Dabei handelt es sich um ein äußerst wichtiges neues Gesetz, das angesichts seiner Auswirkungen und des damit geschaffenen Präzedenzfalls sowohl in der Finanz- als auch in der Datenwelt mit Spannung erwartet wird, und zwar nicht nur in den USA, sondern weltweit.

Eine gemeinsame Rechtsträgerkennung: Warum der LEI die einzige Wahl ist

Neben vielen anderen Einzelheiten verlangt der FDTA ausdrücklich die Einführung einer gemeinsamen, nicht proprietären und maschinenlesbaren Rechtsträgerkennung, die unter einer offenen Lizenz verfügbar ist. Dies kommt nicht überraschend, denn die US-Finanzaufsichtsbehörden forderten bereits 2011 einen „standardisierten Code zur eindeutigen Identifizierung von Unternehmen und deren Rechtsbeziehungen zu Mutter- und Tochtergesellschaften“. Im „Linchpin“-Papier wurde dieser Code damals als „essenzieller Bestandteil“ der Analyse von Referenzdaten zu Rechtsträgern anerkannt, die wiederum die Grundlage für die Finanzdaten bilden, auf denen die Finanzindustrie basiert.

Die Forderung nach einer gemeinsamen Kennung im FDTA spiegelt den dringenden Bedarf an einer standardisierten Rechtsträgerkennung wider, um ein öffentliches Gut in Form einer kostengünstigeren, effizienteren und einfacheren Analyse von Finanzdaten bereitzustellen. In der Vergangenheit waren derartige Analysen aufgrund der Vielzahl proprietärer Rechtsträgerkennungen, die in allen US-Bundesbehörden verwendet werden, unglaublich schwierig (ein Punkt, der 2018 in einem Dokument der Data Foundation und GLEIF mit dem Titel „Vergegenwärtigung einer umfassenden Identifikation von Rechtsträgern für die US-Bundesregierung“ hervorgehoben und statistisch unterfüttert wurde. In diesem Dokument wurden bis zu 50 unterschiedliche, inkompatible Systeme zur Identifikation von Rechtsträgern ermittelt, die von 36 US-Bundesbehörden verwendet werden.)

Warum ist der LEI also die einzige Wahl für alle Unternehmen, die den Behörden Bericht erstatten müssen?

Der LEI erfüllt in einzigartiger Weise die Kriterien des FDTA für eine „gemeinsame, nicht proprietäre, maschinenlesbare Rechtsträgerkennung, die unter einer offenen Lizenz verfügbar ist“. Er umfasst „Standards, die von freiwilligen, auf Konsens beruhenden Standardisierungsgremien entwickelt und gepflegt werden.“

  • GLEIF, Hüterin des LEIs, ist eine supranationale gemeinnützige Organisation, die vom Finanzstabilitätsrat gegründet wurde. Die Stiftung erhält Unterstützung vom Regulatory Oversight Committee, das Behörden aus aller Welt repräsentiert, die gemeinsam die Transparenz auf den weltweiten Finanzmärkten verbessern wollen.
  • GLEIF stellt kostenlos den Global LEI Index bereit – die weltweit einzige Online-Quelle, aus der Sie offene, standardisierte und hochwertige Referenzdaten über Rechtsträger beziehen können.
  • Die Satzung von GLEIF verpflichtet den LEI zu einer Finanzierung auf Grundlage eines effizienten, gemeinnützigen Kostendeckungsmodells. Das ROC verpflichtet sich zu einer jährlichen Prüfung der Haushaltspläne, Konten und Audits von GLEIF, um sicherzustellen, dass der Finanzierungsmechanismus für den LEI den Grundsätzen der Kostendeckung entspricht und keine Monopolprivilegien darstellt.
  • GLEIFs Engagement für Best Practices und kontinuierliche Verbesserungen seines Service-Managementsystems wurden durch die Zertifizierung nach ISO/IEC 20000-1:2018 anerkannt, die GLEIF seit 2019 besitzt. Dabei handelt es sich um einen ISO-Service-Managementsystem-(SMS-)Standard, der Anforderungen an Dienstleistungsanbieter zur Planung, Einrichtung, Implementierung, Bedienung, Überwachung, Überprüfung, Wartung und Verbesserung eines SMS festlegt.
  • Der LEI ist die einzige globale Lösung, die Organisationen mit zuverlässigen Daten versorgt, um Unternehmen und Unternehmensstrukturen weltweit eindeutig zu identifizieren. Robuste Datenqualitätsmechanismen und -prüfungen gewährleisten, dass die Unternehmensdaten im Global LEI Index von höchster Qualität sind.

Lassen Sie Ihre Stimme zählen: Unterstützen Sie den LEI im FDTA

Die Behörden bitten um Kommentare zur Festlegung des LEIs als Datenstandard für die Rechtsträgerkennung in der vorgeschlagenen gemeinsamen Regelung. Die Behörden bitten um Kommentare zur Verwendung des LEIs zur Identifizierung von Rechtsträgern, die mit dem Einreicher eines bestimmten Berichts in Verbindung stehen, wie etwa einer Tochter- oder Muttergesellschaft des Einreichers.

Die Behörden bitten außerdem um Kommentare dazu, ob Unternehmen verpflichtet sind, ihren LEI und die entsprechenden Legal Entity-Referenzdaten zu erneuern.

GLEIF ruft alle LEI-Unterstützer, darunter Finanzinstitute, Datenanbieter, Branchenverbände und andere interessierte Parteien dazu auf, sich an der Live-Konsultation der Öffentlichkeit zu den gemeinsamen Regeln für FDTA-Datenstandards und -Berichterstattung zu beteiligen, die heute im Federal Register veröffentlicht wird. Um sicherzustellen, dass der LEI den Nutzen für das Gemeinwohl bringen kann, den die G20 und der FSB von Anfang an beabsichtigt hatten, wird zu einer lautstarken und eindeutigen Demonstration der branchenweiten Unterstützung des LEIs für alle Unternehmen, die den Behörden Bericht erstatten müssen, ermutigt.

Die Aufnahme des LEIs als festgelegte Kennung in die Datenstandards des FDTA wird nicht nur dem US-Finanzsektor zugutekommen. Eine daraus resultierende Beschleunigung bei der LEI-Einführung in den USA wird das Global LEI System weltweit stärken und allgemein mehr Vertrauen und Transparenz schaffen, was sich positiv auf die Weltwirtschaft auswirken wird. Die Entscheidung über die angegebene Kennung in den FDTA-Datenstandardregeln hat das Potenzial, transformativ zu sein, sowohl innerhalb als auch außerhalb der USA. Die politischen Entscheidungsträger verdienen für ein fortschrittliches Jahrzehnt, in dem bei der Datenkonsistenz und -standardisierung in allen Regulierungsbehörden große Fortschritte erzielt wurden, sicherlich ein Lob. Doch nun ist es an der Zeit, dass die Branche aktiv wird und sich engagiert. Gemeinsam müssen wir den Kreis schließen und dafür sorgen, dass der FDTA den LEI zum Dreh- und Angelpunkt für Finanzdaten macht.

Die Konsultationsphase wurde am 22. August für 60 Tage eröffnet. Sie endet am 21. Oktober. Der Link zur Konsultation befindet sich hier.


(1) Regulierungsbehörden im Rahmen des FDTA sind die Federal Reserve, die Securities and Exchange Commission (SEC), die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), das Office of the Comptroller of the Currency (OCC), das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB), die Federal Housing Finance Agency (FHFA), die National Credit Union Administration (NCUA), die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) und das US-Finanzministerium, zusammen „die Behörden“.

(2) Vor dreizehn Jahren wurde in einem Papier der US-Finanzaufsichtsbehörden gefordert, dass eine standardisierte Rechtsträgerkennung zum Dreh- und Angelpunkt der Finanzdaten werden sollte. Ein Ziel der Regulierungsvisionäre, die das „Linchpin”-Dokument verfassten, war ein standardisierter LEI, der eine entscheidende Komponente bei der Messung und Überwachung systemischer Risiken darstellt.

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Über den Autor:

Peter Warms ist Business Development Manager bei der Global LEI Foundation (GLEIF), wo er sich auf die Ausweitung der LEI-Nutzung im privaten Sektor konzentriert, insbesondere die Kundenaufnahme und die Know-Your-Customer-Prozesse für Finanzinstitute. Seine Arbeit erstreckt sich auch auf den öffentlichen Sektor durch die Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden und neue geschäftliche Anwendungsfälle wie Zahlungen, digitale Strategien, Lieferketten und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus ist er aktives Mitglied des Technischen Komitees (Finanzdienstleistungen) der International Organization for Standardization und der Standards Advisory Group (SAG).

Zuvor leitete er als Senior Manager bei Bloomberg die Initiative zur Einführung des Financial Instrument Global Identifier (FIGI) in der Finanzdienstleistungsbranche. Er erkannte die Notwendigkeit einer vereinheitlichenden Symbolik, die eine eindeutige Identifizierung über die Silos verschiedener Anlageklassen hinweg ermöglicht, und war daher der Initiator und Förderer der Bemühungen von Bloomberg, eine globale Lösung als öffentliches Gut und Open Data-Standard anzubieten.


Tags für diesen Artikel:
Compliance, Datenverwaltung, Datenqualität, Governance, Open Data, Richtlinienerfordernisse, Regulierung, Standards, Legal Entity Identifier (LEI)