Der LEI in Zahlen: Regulatorische Dynamik treibt die zunehmende Einführung des LEIs in der Region Asien-Pazifik voran
Während sich die globale Bankenindustrie diese Woche auf der Sibos 2024 in Peking trifft, führt die regulatorische Dynamik zu einer erhöhten Nachfrage nach LEIs im gesamten asiatisch-pazifischen Raum. Dies deutet darauf hin, dass sich für LEI-Anbieter neue Möglichkeiten zur Optimierung der Compliance ergeben.
Autor: Alexandre Kech
Datum: 2024-10-24
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Die Global LEI Foundation (GLEIF) ist stolz auf ihre kontinuierlichen Transparenzinitiativen. Dazu zählt beispielsweise der offene Ansatz zur Bereitstellung eines unbeschränkten Zugangs zu den letzten LEI-Daten weltweit mit den Global-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit, die der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In dieser Blog-Serie „LEI in Zahlen“ stellt GLEIF wichtige Daten aus dem letzten Bericht vor. Dabei werden auch Trends erläutert und Erfolge aus der weltweiten LEI-Einführung beschrieben.
Der jüngste Bericht für das dritte Quartal 2024 zeigt, dass in diesem Quartal weltweit rund 67.000 LEIs ausgegeben wurden, wodurch die Gesamtzahl der aktiven LEIs auf über 2,57 Millionen gestiegen ist. Dies entspricht einer vierteljährlichen Wachstumsrate von 2,7 %, die angesichts der Auswirkungen der Ferienzeit in vielen Ländern besonders hoch ist.
Die Nachfrage nach dem LEI im asiatisch-pazifischen Raum steht vor einem starken Wachstum. Eine aktuelle Analyse von „The Banker“ prognostiziert, dass eine umfassende Compliance-Initiative „den Prozess der LEI-Einführung beschleunigen“ wird.
Der Zusammenhang zwischen regulatorischer Unterstützung und zunehmender LEI-Vergabe in der gesamten Region wurde im dritten Quartal deutlich. Neuseeland und Australien verzeichneten mit 18,7 % bzw. 10 % die höchsten Zuwachsraten auf Länderebene. Dieser Anstieg ist vor allem auf die aktualisierten Meldevorschriften der Australian Securities & Investments Commission (ASIC) für außerbörsliche (OTC) Derivatetransaktionen zurückzuführen, die am 21. Oktober 2024 in Kraft getreten sind. Die neuen Vorschriften schreiben den LEI als einzig zulässigen Identifikator zur Identifizierung der Gegenpartei vor und markieren das Ende der Verwendung des AVID-Codes und des Business Identifier Codes (BIC).
Wichtig ist, dass die Vorbereitungen auf die neue Regulierung durch ein etabliertes Netzwerk von Validierungsstellen in der gesamten Region unterstützt wurden. Dadurch wird der LEI-Antragsprozess für Organisationen einfacher, schneller und bequemer. Dies zeigt sich auch darin, dass im letzten Quartal rund 40 % der neuen LEI-Vergaben in der Region über diese Validierungsstellen abgewickelt wurden.
Auch in Indien setzt sich die LEI-Dynamik mit einem Zuwachs von 9,9 % im dritten Quartal fort. Der LEI ist mittlerweile fest in der indischen Wirtschaft verankert und die Eröffnung eines GLEIF-Büros in Mumbai unterstreicht das Engagement, die Unterstützung vor Ort zu verstärken und den direkten Kontakt zu den Stakeholdern zu fördern. Ziel ist es, den Mehrwert von LEIs über die obligatorische Nutzung hinaus aufzuzeigen und neue Anwendungsfälle in verschiedenen Sektoren zu identifizieren.
Die zunehmende Akzeptanz in Thailand (5,4 %) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (5,3 %) ist auf die Marktaktivitäten der lokalen LEI-Vergabestellen zurückzuführen.
Verlängerungen stärken unvermindert die globale Transparenz
Im dritten Quartal stieg die weltweite LEI-Verlängerungsquote erneut und erreichte 56,1 %. Während die Verlängerungsquote in den EU-Ländern stabil bei 62,2 % blieb, erhöhte sie sich in den Nicht-EU-Ländern auf 46 %. Die höchste Verlängerungsquote wies Japan mit 91,1 % auf, gefolgt von Finnland (84,4 %), Liechtenstein (79,8 %), Indien (78,3 %) und Deutschland (76,9 %).
Der kontinuierliche Anstieg der LEI-Verlängerungen ist auf die Einführung des Policy Conformity Flags im ersten Quartal 2024 zurückzuführen. Dieses Flag wurde eingeführt, um den weltweiten Datennutzern transparent zu machen, ob ein LEI-Eintrag aktuell, vollständig und mit Beziehungsinformationen ergänzt ist. Dies war ein Zeichen für das anhaltende Engagement des Regulatory Oversight Committee (ROC) und von GLEIF, Verlängerungen zu fördern und eine aktuelle, vollständige Datenmeldung durch Rechtsträger zu unterstützen.
In Bezug auf die ROC-Richtlinien zu den neuen LEI-Datenformaten, die erstmals im März 2022 eingeführt wurden, wurden rund 6.300 Einrichtungen als staatliche Stellen und 64 als internationale Organisationen identifiziert (gegenüber 6.200 bzw. 52 im zweiten Quartal 2024). Hinzu kommt, dass mehr als 139.000 Rechtsträger über Fondsbeziehungsstrukturen berichteten. Das stellt eine Zunahme von in etwa 2.000 gegenüber dem Vorquartal dar.
Der vollständige Bericht mit weiteren Einzelheiten zum aktuellen Stand bei der LEI-Vergabe und zum Wachstumspotenzial, dem Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen im Global LEI System sowie den Level-1- und Level-2-Referenzdaten kann auf folgender Seite abgerufen werden: Global-LEI-System-Geschäftsberichte.
Die neusten täglichen LEI-Daten können Sie bei Interesse unserem Global LEI System Statistics Dashboard entnehmen, das tägliche Statistiken zur Gesamtzahl der aktiven vergebenen LEIs enthält. Mit dieser Funktion können alle Nutzer nun die historischen Daten nach Region durchsuchen, sodass die Transparenz zur Gesamtentwicklung des LEIs noch weiter steigt.
Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder historische Daten abrufen möchten, besuchen Sie bitte das Archiv der Global-LEI-System-Geschäftsberichte. Wir freuen uns schon darauf, Sie jedes Quartal über unsere Fortschritte bei der Einführung des LEIs im weiteren Jahresverlauf 2024 zu informieren.
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Alexandre Kech ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF).
Bevor er zu GLEIF stieß, war Alexandre Kech als Head of Digital Securities bei der SIX Digital Exchange tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung trug Herr Kech die volle Führungsverantwortung für den Geschäftsbereich Digital Securities, einschließlich Sales und Relationship Management, Entwicklung von Produkten, Business Design sowie der Erweiterung des Ökosystems.
In den vergangenen 25 Jahren hat Herr Kech eine einzigartige Karriere aufgebaut, die Finanzen bei BNY Mellon, Zahlungs-/Wertpapierinfrastruktur und -standards bei SWIFT sowie Blockchain und digitale Vermögenswerte bei Onchain Custodian (ONC) und zuletzt bei Citi Ventures umspannt. Als Mitgründer und CEO von ONC leitete er das in Singapur und Shanghai ansässige Team, das Depot- und Prime-Brokerage-Dienstleistungen für Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte von Grund auf aufbaute. Als Blockchain & Digital Asset Director bei Citi Ventures schuf er ein Team, um das europäische Ökosystem in neue Anwendungsfälle für Blockchain-Technologien und digitale Assets einzubinden.
Herr Kech engagiert sich außerdem in Branchen- und Standardisierungsinitiativen. Als Koordinator des ISO TC 68/SC8/WG3, das den ISO 24165 Digital Token Identifier (DTI) schuf, ist er Mitglied des DTI Foundation Product Advisory Committee. Zuletzt war er außerdem Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Global Digital Finance Custody (gdf.io).
Alexandre Kech erwarb einen Bachelor-Abschluss in Übersetzung und einen Executive MBA der Quantic School of Business and Technology, während er Onchain Custodian aufbaute, und setzte dabei Theorie in Echtzeit in die Praxis um.