Der LEI in Zahlen: Dynamik im Global LEI System setzt sich fort
Die wachsende Akzeptanz und die Verlängerungen des LEI sowie die Einführung neuer Datenformate schaffen zusammen mehr Transparenz und Vertrauen im globalen Markt.
Autor: Stephan Wolf
Datum: 2023-07-18
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Die Global LEI Foundation (GLEIF) ist stolz auf ihre kontinuierlichen Transparenzinitiativen. Dazu zählt beispielsweise der offene Ansatz zur Bereitstellung eines unbeschränkten Zugangs zu den letzten LEI-Daten weltweit mit den Global-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit, die der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In dieser Blog-Serie „LEI in Zahlen“ stellt GLEIF wichtige Daten aus dem letzten Bericht vor. Dabei werden auch Trends erläutert und Erfolge aus der weltweiten LEI-Einführung beschrieben.
Laut dem jüngsten Bericht über das zweite Quartal 2023 wurden in diesem Berichtszeitraum etwa 63.000 LEIs weltweit vergeben. Zum Ende des Quartals umfasste der gesamte aktive LEI-Bestand rund 2,31 Millionen Einträge. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 2,8 %.
Eine weitere Zusammenfassung der Daten zum vergangenen Quartal kann der nachstehenden Infografik entnommen werden. Diese enthält die wichtigsten statistischen Zahlen zum zweiten Quartal 2023.
Sogenannte „wettbewerbsfähige Märkte“ beziehen sich auf Märkte mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl der LEI-Vergabestellen, die in dem jeweiligen Land Dienstleistungen anbieten. Die Märkte mit dem stärksten Wettbewerb sind solche, welche die meisten LEI-Vergabestellen mit ähnlichem Marktanteil pro Rechtsraum aufweisen. Umgekehrt gilt das Gleiche für die Märkte mit dem geringsten Wettbewerb.
Die regulatorische Dynamik sorgte weiterhin für LEI-Wachstum im zweiten Quartal, wobei Saudi Arabien (12,1 %) und Indien (8,3 %) nach wie vor die Jurisdiktionen mit den höchsten LEI-Wachstumsraten waren. Erstmals folgte unmittelbar dahinter Schweden mit einem Anstieg von 7,8 %. Dies lässt sich vor allem auf eine veränderte Vorgehensweise durch Finansinspektionen, die schwedische Finanzaufsichtsbehörde, bezogen auf die LEI-Pflicht gemäß der geänderten Richtlinie der Europäischen Union über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) zurückführen. Als Teil der Anforderungen, die mehr Vertrauen und Transparenz schaffen sollen, insbesondere in der gesamten Versicherungsbranche, gilt: „alle juristischen Personen, die mit Kapitallebensversicherungen handeln, müssen über [den] LEI als Entscheidungsträger für das Geschäft identifiziert werden.“ Die Türkei (5,4 %) und Island (5,1 %) waren die beiden verbleibenden Jurisdiktionen mit dem größten Wachstum.
Die LEI-Verlängerungsquote stabilisiert sich weiter und stieg im zweiten Quartal 2023 auf 59,4 % an, wobei sich die Verlängerungsquoten im Quartal im EU-Rechtsraum auf 63,9 % verbesserten. In nicht zur EU gehörenden Rechtsräumen sanken die Verlängerungsquoten marginal auf 51,8 %. Ungarn wies dabei die höchste Verlängerungsquote (94,2 %) auf, gefolgt von Japan (91,3 %), Finnland (86,7 %), Liechtenstein (82,1 %) und Indien (80,3 %).
Bei unserem letzten Quartalsbericht bemerkten wir, dass ein Jahr seit der Implementierung der Richtlinien des Regulatory Oversight Committee zu neuen LEI-Datenformaten vergangen war, und analysierten das erhebliche und nachhaltige Wachstum, das der Global LEI Index bei den berichteten Daten der verschiedenen Formate erlebt hatte. Dieser Wachstumstrend hält erfreulicherweise an. Zum Ende des zweiten Quartals 2023 wurden mehr als 5.100 Unternehmen als staatliche Stellen und 32 als internationale Organisationen eingestuft (gegenüber 5.000 bzw. 30 im ersten Quartal 2023). Hinzu kommt, dass über 123.000 Rechtsträger über Fondsbeziehungsstrukturen berichteten. Das stellt eine Erhöhung von mehr als 16.000 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal dar.
Der vollständige Bericht mit weiteren Einzelheiten zum aktuellen Stand bei der LEI-Vergabe und zum Wachstumspotenzial, dem Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen im Global LEI System sowie den Level 1- und Level 2-Referenzdaten kann auf folgender Seite abgerufen werden: Global-LEI-System-Geschäftsberichte.
Die neusten täglichen LEI-Daten können Sie bei Interesse unserem Global LEI System Statistics Dashboard entnehmen, das tägliche Statistiken zur Gesamtzahl der aktiven vergebenen LEIs enthält. Mit dieser Funktion können alle Nutzer nun die historischen Daten nach Region durchsuchen, sodass die Transparenz zur Gesamtentwicklung des LEIs noch weiter steigt.
Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder historische Daten abrufen möchten, besuchen Sie bitte das Archiv der Global-LEI-System-Geschäftsberichte. Wir freuen uns schon darauf, Sie jedes Quartal über unsere Fortschritte bei der Einführung des LEIs im weiteren Jahresverlauf 2023 zu informieren.
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Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.
Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.