Der LEI in Zahlen: 2024 – ein Jahr der Meilensteine
Auch zehn Jahre später erfreut sich das Global LEI System ungebrochen eines erheblichen und anhaltenden Wachstums, da der Bedarf an einer überprüfbaren Organisationsidentität weltweit steigt.
Autor: Alexandre Kech
Datum: 2025-01-20
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Die Global LEI Foundation (GLEIF) ist stolz auf ihre kontinuierlichen Transparenzinitiativen. Dazu zählt beispielsweise der offene Ansatz zur Bereitstellung eines unbeschränkten Zugangs zu den letzten LEI-Daten weltweit mit den Global-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit, die der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In dieser Blog-Serie „LEI in Zahlen“ stellt GLEIF wichtige Daten aus dem letzten Bericht vor. Dabei werden auch Trends erläutert und Erfolge aus der weltweiten LEI-Einführung beschrieben.
Seit seiner Einführung vor zehn Jahren hat das Global LEI System die Art und Weise der Identifizierung von Rechtsträgern revolutioniert und in zahlreichen Anwendungsfällen, die weit über seine Anfänge auf den Kapitalmärkten hinausgehen, für beispielloses Vertrauen und Transparenz gesorgt.
Dieser umfassende Nutzen spiegelt sich in der erheblichen und anhaltenden Expansion des Systems wider, die sich auch im Jahr 2024 fortsetzte. Es wurden mehr als 278.000 neue LEIs ausgegeben, wodurch sich nun die Gesamtzahl der aktiven LEIs auf über 2,63 Millionen beläuft. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 11,5 %.
Das Vergabewachstum im Jahr 2024 war in Indien am deutlichsten, wo ein Anstieg von 35,9 % zu verzeichnen war. Hinsichtlich der Anzahl aktiver LEIs ist Indien mittlerweile das zweitgrößte Land. Dieser Meilenstein spiegelt die kumulierte Wirkung eines proaktiven und nachhaltigen Regulierungsprogramms zur Einbettung des LEIs in die indische Wirtschaft wider. Außerdem ist dies ein überzeugendes Beispiel dafür, wie eine standardisierte, überprüfbare Organisationsidentität das Vertrauen und die Transparenz weltweit weiter stärken kann.
Mit Blick auf das Jahr 2025 bietet sich eine klare Chance, den Wert des LEIs als „öffentliches Gut“ weiter zu steigern. Die Verankerung einer überprüfbaren Organisationsidentität, um damit Vertrauen in jeder Geschäftsbeziehung sicherzustellen, verspricht eine Erleichterung des globalen Handels und ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum. Zugleich werden so Finanz- und Unternehmensbetrug, finanzielle Ausgrenzung, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpft.
Dies beginnt mit der Vergrößerung des LEI-Fußabdrucks und der Förderung einer breiteren Abdeckung in allen Regionen, wodurch der Wert des Global LEI Systems für alle steigt.
Wir werden auch weiterhin die Branchendynamik für den LEI und sein digitales Pendant, den digitalisierten und kryptografisch verifizierbaren LEI (vLEI), in grenzüberschreitenden Ökosystemen und anderen Anwendungsfällen – einschließlich Zahlungen, Lieferketten, ESG, Web 3.0 und darüber hinaus – fördern und unterstützen.
Schließlich sind wir entschlossen, die aufkommenden und komplexen identitätsbasierten Risiken anzugehen, die durch die Digitalisierung von Unternehmen entstehen, und uns am weltweiten Kampf gegen digitalen Betrug und Identitätsdiebstahl zu beteiligen.
Daten aus dem neuesten Geschäftsbericht, der das vierte Quartal 2024 abbildet, zeigen, dass im Laufe des Quartals mehr als 76.000 LEIs ausgegeben wurden – verglichen mit 67.000 im dritten Quartal. Dies entspricht einer vierteljährlichen Wachstumsrate von 3 %, nach 2,7 % im dritten Quartal.
Neuseeland (15 %) und Australien (9,2 %) wiesen auf Länderebene erneut die höchsten Wachstumsraten auf, was in erster Linie auf die anhaltenden Auswirkungen der aktualisierten Meldevorschriften für außerbörsliche (OTC) Derivatetransaktionen der Australian Securities & Investments Commission (ASIC) zurückzuführen war, die im Oktober 2024 in Kraft traten. Die neuen Vorschriften schreiben den LEI als einzige zulässige Rechtsträgerkennung zur Identifizierung der Gegenpartei vor und schaffen den AVID-Code und den Business Identifier Code (BIC) schrittweise ab.
Die Wachstumsrate wird sich in den kommenden Quartalen zwar abschwächen, da die Unternehmen die Einhaltung der aktualisierten Berichtsregeln erreichen. Jedoch markiert dies die Harmonisierung des australischen Marktes mit anderen wichtigen Ländern weltweit. Dies spiegelt die Gründungsvision der G20 und des Finanzstabilitätsrats wider, wonach der LEI als universelles Mittel zur Schaffung von Transparenz auf den Derivatemärkten und zur Reduzierung des Gegenparteirisikos dienen soll. Die zügige Compliance in der gesamten Region spiegelt zudem die effiziente Vergabe von LEIs wider, die durch ein umfangreiches globales Netzwerk von Validierungsstellen unterstützt wurde.
Wie bereits hervorgehoben, war auch in Indien ein anhaltendes Wachstum (8,5 %) zu verzeichnen. Die zunehmende Akzeptanz in Saudi-Arabien (5,7 %) und Litauen (5,3 %) war hauptsächlich auf die Marktaktivitäten lokaler LEI-Vergabestellen zurückzuführen.
Nach den Anstiegen in den letzten Quartalen blieb die LEI-Verlängerungsquote im vierten Quartal insgesamt bei 56,1 %. In EU-Ländern blieb sie mit 62,1 % stabil, in Nicht-EU-Ländern stieg sie auf 46,4 %. Die höchste Verlängerungsquote wies erneut Japan mit 91,7 % auf, gefolgt von Finnland (83,7 %), Indien (78,7 %), Deutschland (76,5 %) und Liechtenstein (73,3 %).
Der Anstieg der LEI-Verlängerungen während des Jahres 2024 ist auf die Einführung des Policy Conformity Flag im ersten Quartal zurückzuführen. Dieses Flag wurde eingeführt, um den weltweiten Datennutzern transparent offenzulegen, ob ein LEI-Eintrag aktuell, vollständig und mit Beziehungsinformationen ergänzt ist. Dies spiegelt das anhaltende Engagement des Regulatory Oversight Committee (ROC) und von GLEIF wider, Verlängerungen zu fördern und die aktuelle, vollständige Datenberichterstattung durch Rechtsträger zu unterstützen, wobei für das Jahr 2025 weitere Initiativen geplant sind.
In Bezug auf die Richtlinien des ROC zu den im März 2022 eingeführten neuen LEI-Datenformaten verringerte sich die Zahl der als staatliche Stellen identifizierten Einheiten von etwa 6.300 im dritten Quartal auf 5.800 im vierten Quartal. Die Zahl der als internationale Organisationen gemeldeten Einheiten stieg von 64 im dritten Quartal auf 68. Hinzu kommt, dass mehr als 142.000 Rechtsträger über Fondsbeziehungsstrukturen berichteten. Das stellt eine Zunahme von in etwa 2.500 gegenüber dem Vorquartal dar.
Der vollständige Bericht mit weiteren Einzelheiten zum aktuellen Stand bei der LEI-Vergabe und zum Wachstumspotenzial, dem Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen im Global LEI System sowie den Level-1- und Level-2-Referenzdaten kann auf folgender Seite abgerufen werden: Global-LEI-System-Geschäftsberichte.
Die neusten täglichen LEI-Daten können Sie bei Interesse unserem Global LEI System Statistics Dashboard entnehmen, das tägliche Statistiken zur Gesamtzahl der aktiven vergebenen LEIs enthält. Mit dieser Funktion können alle Nutzer nun die historischen Daten nach Region durchsuchen, sodass die Transparenz zur Gesamtentwicklung des LEIs noch weiter steigt.
Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder historische Daten abrufen möchten, besuchen Sie bitte das Archiv der Global-LEI-System-Geschäftsberichte. Wir freuen uns schon darauf, Sie jedes Quartal über unsere Fortschritte bei der Einführung des LEIs im weiteren Jahresverlauf 2024 zu informieren.
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Alexandre Kech ist der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF).
Bevor er zu GLEIF stieß, war Alexandre Kech als Head of Digital Securities bei der SIX Digital Exchange tätig. Als Mitglied der Geschäftsleitung trug Herr Kech die volle Führungsverantwortung für den Geschäftsbereich Digital Securities, einschließlich Sales und Relationship Management, Entwicklung von Produkten, Business Design sowie der Erweiterung des Ökosystems.
In den vergangenen 25 Jahren hat Herr Kech eine einzigartige Karriere aufgebaut, die Finanzen bei BNY Mellon, Zahlungs-/Wertpapierinfrastruktur und -standards bei SWIFT sowie Blockchain und digitale Vermögenswerte bei Onchain Custodian (ONC) und zuletzt bei Citi Ventures umspannt. Als Mitgründer und CEO von ONC leitete er das in Singapur und Shanghai ansässige Team, das Depot- und Prime-Brokerage-Dienstleistungen für Kryptowährungen und andere digitale Vermögenswerte von Grund auf aufbaute. Als Blockchain & Digital Asset Director bei Citi Ventures schuf er ein Team, um das europäische Ökosystem in neue Anwendungsfälle für Blockchain-Technologien und digitale Assets einzubinden.
Herr Kech engagiert sich außerdem in Branchen- und Standardisierungsinitiativen. Als Koordinator des ISO TC 68/SC8/WG3, das den ISO 24165 Digital Token Identifier (DTI) schuf, ist er Mitglied des DTI Foundation Product Advisory Committee. Zuletzt war er außerdem Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe Global Digital Finance Custody (gdf.io).
Alexandre Kech erwarb einen Bachelor-Abschluss in Übersetzung und einen Executive MBA der Quantic School of Business and Technology, während er Onchain Custodian aufbaute, und setzte dabei Theorie in Echtzeit in die Praxis um.