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Neues, von GLEIF eingeführtes, Datenqualitätsmanagementprogramm optimiert die Integrität des Legal Entity Identifier Datenpools

Erster Monatsbericht veranschaulicht das bisher hohe Niveau der Datenqualität im Global Legal Entity Identifier System


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2016-02-09
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Die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), das für die Sicherstellung der operativen Integrität des Global Legal Entity Identifier (LEI) Systems verantwortliche Gremium, startete am 9. Februar 2016 sein Datenqualitätsmanagementprogramm. Das Programm ermöglicht auf Grundlage eines klar definierten Satzes von Kriterien die Überwachung, Bewertung und weitere Optimierung der Qualität des LEI-Datenpools (d. h. die öffentlich zugänglichen Informationen über Rechtsträger, die über einen LEI identifizierbar sind). Der erste monatliche GLEIF-Datenqualitätsbericht, der die Ergebnisse der Qualitätsbeurteilung zum 31. Januar 2016 zusammenfasst, spiegelt das sehr hohe Niveau der Datenqualität, das bereits im Global LEI System erreicht werden konnte, wider.

Dieser Blogbeitrag beschreibt die Grundsätze, die für das GLEIF-Datenqualitätsmanagementprogramm gelten. Die Links zum ersten Monatsbericht und zu weiterem Hintergrundmaterial sind unten in den „weiterführenden Links“ aufgeführt.

GLEIF hat einen Satz messbarer Kriterien definiert, die das Konzept der Datenqualität in Hinblick auf die LEI-Datenpopulation klären

Das Financial Stability Board (FSB) wies noch einmal darauf hin, dass die globale Übernahme des LEIs der Unterstützung „mehrerer finanzieller Stabilitätsziele“ diene, wie zum Beispiel einem verbesserten Risikomanangement in Firmen sowie einer besseren Bewertung mikro- und makroprudenzieller Risiken. Der LEI fördert somit die Marktintegrität und stellt gleichzeitig einen Kontrollmechanismus gegen Marktmissbrauch und Finanzbetrug dar. Das FSB betonte weiterhin, dass die Einführung des LEIs eine „höhere Qualität und Genauigkeit von Finanzdaten insgesamt“ unterstützen dürfte.

Der LEI ist mit wesentlichen Referenzdaten verbunden, die eine klare und eindeutige Identifikation der Rechtsträger, die an Finanztransaktionen beteiligt sind, ermöglichen. Die Referenzdaten liefern Informationen zu einem Rechtsträger, der sich über einen LEI identifizieren lässt. Mit anderen Worten: Der öffentlich zugängliche LEI-Datenpool kann als ein globales Verzeichnis angesehen werden, das die Transparenz auf den Finanzmärkten verbessert. Die Fähigkeit des Datenpools, diese Zielsetzung zu erfüllen, ist von der Verfügbarkeit vertrauenswürdiger, offener und zuverlässiger Daten abhängig.

Der Prozess zur Aufrechterhaltung der LEI-Datenqualität beginnt mit dem sich registrierenden Rechtsträger. Der muss im Rahmen der Selbstregistrierung akkurate LEI-Referenzdaten liefern. Die LEI-Vergabeorganisation (auch „Local Operating Unit“ genannt) muss dann die LEI-Referenzdaten bei den lokalen, maßgeblichen Stellen – zum Beispiel einem Unternehmensregister – verifizieren und dann einen LEI vergeben, der dem LEI-Standard entspricht. Nachdem ein Rechtsträger einen LEI erhalten hat, wird dieser von der Local Operating Unit, die den LEI ausgegeben hat, zusammen mit den zugehörigen LEI-Referenzdaten veröffentlicht. Jede Local Operating Unit veröffentlicht täglich eine aktualisierte Datei mit allen von ihr vergebenen LEIs und den dazugehörigen Referenzdaten. Das „Common Data File Format“ definiert, wie LEI-Vergabeorganisationen ihre LEIs und LEI-Referenzdaten melden. GLEIF veröffentlicht den Global LEI Index, der ebenfalls täglich aktualisiert wird und Informationen über alle bisher vergebenen LEIs enthält.

GLEIF ist für die Überwachung und Sicherstellung einer hohen LEI-Datenqualität verantwortlich. Zur Klarstellung des Konzepts der Datenqualität in Hinblick auf die LEI-Population hat GLEIF in engem Dialog mit dem LEI Regulatory Oversight Committee und den LEI-Vergabeorganisationen unter Anwendung von Standards, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt wurden, einen Satz messbarer Qualitätskriterien definiert. Dieser umfasst Kriterien wie die Vollständigkeit, den Umfang und die Integrität der LEI-Dateneinträge. Durch die Einrichtung eines Satzes definierter Qualitätskriterien wird eine transparente und objektive Benchmark zur Bewertung des Datenqualitätsniveaus innerhalb des Global LEI Systems geschaffen.

Die von den LEI-Vergabeorganisationen zur Verfügung gestellten LEI-Dateneinträge werden täglich mithilfe der von GLEIF entwickelten Software auf die definierten Qualitätskriterien geprüft. Mit diesen Prüfungen wird herausgefunden, ob die Dateneinträge momentan stimmig und plausibel sind. GLEIF sendet ebenfalls täglich einen Bericht an die LEI-Vergabeorganisationen, der die Ergebnisse der Performancebewertungen enthält.

Des Weiteren hat GLEIF eine Methode zur Bewertung des Niveaus der LEI-Datenqualität entwickelt. Der resultierende Wert repräsentiert den prozentualen Anteil aller LEI-Dateneinträge, die die definierten Qualitätskriterien während des Berichtszeitraums erfüllt haben.

Die GLEIF-Website enthält detaillierte Informationen zu den GLEIF-Datenqualitätsberichten, einschließlich: Qualitätskriterien und dazugehörige Definitionen, durchgeführte Prüfungen und die zur Ermittlung des LEI-Gesamtdatenqualitätswerts herangezogenen Methoden (siehe „weiterführende Links“ unten).

GLEIF veröffentlicht den ersten monatlichen Datenqualitätsbericht, der die Ergebnisse der Qualitätsbeurteilungen zum 31. Januar 2016 zusammenfasst

GLEIF begann im vierten Quartal 2015 mit dem Prozess der Evaluierung der Qualität des LEI-Datenpools anhand von sieben der zwölf definierten Qualitätskriterien. Am 9. Februar 2016 veröffentlichte GLEIF den ersten monatlichen Datenqualitätsbericht, der die Ergebnisse der Qualitätsbeurteilungen zum 31. Januar 2016 zusammenfasst. Der Bericht veranschaulicht das äußerst hohe Niveau der Datenqualität, das bisher im Global LEI System erreicht werden konnte. Der LEI-Gesamtdatenqualitätswert lag im Januar 2016 bei 99 von 100 möglichen Prozent.

Der monatliche Bericht enthält die folgenden aggregierten Informationen zur Feststellung der Gesamtdatenqualität innerhalb des Global LEI Systems:

  • Den LEI-Gesamtdatenqualitätswert für den Berichtszeitraum.
  • Die Fortschritte, die in Hinblick auf die ständige Optimierung der Datenqualität innerhalb des Global LEI Systems auf Grundlage des LEI-Gesamtdatenqualitätswerts erzielt werden konnten.
  • Die Ergebnisse der von GLEIF durchgeführten Prüfungen der LEI-Dateneinträge auf die implementierten Qualitätskriterien, d.h. den prozentualen Anteil der Einträge, die die Tests erfolgreich bestanden haben.
  • Die fünf LEI-Vergabeorganisationen, die während des Berichtszeitraums die höchste Datenqualität geliefert haben.
  • Die fünf Länder, in denen während des Berichtszeitraums die höchste Qualität der LEI-Dateneinträge erzielt wurde.
  • Den prozentualen Anteil der LEI-Dateneinträge, die die verschiedenen Quality Maturity Levels erfüllt haben. Es gelten die folgenden Maturity Levels: Level 1 – „Erforderliche Qualität“ (muss bei allen Dateneinträgen bei 100 Prozent liegen); Level 2 – „Erwartete Qualität“ (sollte 100 Prozent sein); Level 3 – „Ausgezeichnete Qualität“ (je höher, desto besser).

Die Datenqualitätsberichte unterstützen die folgenden Ziele:

  • Interessierte Parteien können eindeutig und leicht feststellen, wie zuverlässig die LEI-Daten sind.
  • Auf Grundlage der Messung eindeutig definierter Qualitätskriterien informieren die Berichte über die ständige Verbesserung der Datenqualität im Global LEI System.

Die Berichte stehen auf der GLEIF-Website zum Download bereit (siehe „weiterführende Links“ unten).

GLEIF konzentriert sich auf die weitere Verbesserung der Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit der LEI-Daten zum Vorteil von Nutzern im gesamten globalen Markt

Die Einführung des GLEIF-Datenqualitätsmanagementprogramms gewährleistet, dass der LEI der Branchenstandard bleibt, der für die Bereitstellung offener und zuverlässiger Daten für ein eindeutiges Identifikationsmanagementprogramm am besten geeignet ist. In Zusammenarbeit mit den LEI-Vergabeorganisationen konzentriert sich GLEIF auf die weitere Verbesserung der Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit der LEI-Daten zum Vorteil von Nutzern im gesamten globalen Markt.

Das GLEIF-Datenqualitätsmanagementprogramm wird sich in Zukunft durch die schrittweise Implementierung im Voraus definierter Qualitätskriterien und entsprechender Kontrollen weiterentwickeln.

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Über den Autor:

Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.

Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), Datenqualität, Datenverwaltung