LEI: Der „Dreh- und Angelpunkt (Linchpin)“ zum Verständnis der Gesundheit und Sicherheit der Finanzbranche
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens von GLEIF blickt John Bottega, Präsident des EDM Council, darauf zurück, wie sich GLEIF zum Hüter eines Systems entwickelt hat, das den Legal Entity Identifier (LEI) regulieren soll, eine eindeutige Kennung, die eine genaue und zuverlässige Identifizierung der an Transaktionen beteiligten Parteien gewährleistet.
Autor: John Bottega, Präsident, EDM Council
Datum: 2024-07-15
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Im Zuge der Finanzkrise wurde vom Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board – FSB) die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) gegründet, um das kritische Problem der unzureichenden Transparenz bei der Identifizierung von Parteien bei Finanztransaktionen anzugehen.
John Bottega, Präsident des EDM Council, unterstreicht die tiefgreifende Bedeutung von Vertrauen und Zuverlässigkeit bei der Pflege internationaler Geschäftsbeziehungen:
Herzlichen Glückwunsch an GLEIF zum zehnjährigen Jubiläum! Mit großer Bewunderung und Stolz applaudiere ich allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben!
Für manche sind die Erinnerungen an die Finanzkrise vielleicht verblasst. Doch diejenigen, die sie erlebt haben, werden sich an die enormen Herausforderungen erinnern, vor denen wir alle standen. Der Zusammenbruch von Bear Sterns und Lehman hatte systemische Auswirkungen. Die besten Köpfe und Führungskräfte aus dem öffentlichen und privaten Sektor arbeiteten zusammen, um die Situation zu beurteilen und Maßnahmen zu ergreifen. Als die Branche ihre Strategien und Modelle überprüfte, wurde eines klar: Wir brauchten eine Möglichkeit, die Marktakteure eindeutig zu identifizieren, um nicht nur die aktuellen Herausforderungen anzugehen, sondern auch sicherzustellen, dass präventive Analysen durchgeführt werden konnten, um eine mögliche Wiederholung der Krise in der Zukunft zu vermeiden.
Mit der Veröffentlichung des Eckpunktepapiers („Linchpin“-Dokument*) schlossen sich der öffentliche und private Teil der Branche zusammen, um ein Identifikationsschema zu entwickeln, mit dem diese Analyseaufgabe bewältigt werden kann. Vorschläge und Ideen wurden angenommen, doch ohne eine Organisation, die alles zusammenführt, hätte dieser Ansatz nicht umgesetzt werden können. Unter der Führung von Gerard Hartsink (erster Vorsitzender des Verwaltungsrats von GLEIF) und Stephan Wolf (erster CEO von GLEIF) wurde GLEIF gegründet und der Rest ist, wie man sagt, Geschichte.
Bis heute wurden weltweit über 2,5 Millionen LEIs vergeben. Unternehmen werden besser verstanden. Beziehungen sind klarer. GLEIF hat bei der Förderung des effizienten Funktionierens und der Einführung eine entscheidende Rolle gespielt. GLEIF hat sich stets für eine branchenübergreifende Zusammenarbeit im öffentlichen und privaten Sektor eingesetzt. Außerdem hat GLEIF unermüdlich daran gearbeitet, durch die weltweite Einführung des LEI für Transparenz in der Finanzbranche zu sorgen.
Herzlichen Glückwunsch zum zehnjährigen Jubiläum! Ja, es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber bleiben Sie entschlossen. Der LEI ist ein wichtiger Industriestandard und der Dreh- und Angelpunkt für das Verständnis der Gesundheit und Sicherheit der Finanzbranche.
*Das „Linchpin“-Dokument wurde 2010 von Linda Powell und John Bottega verfasst, unter Mitwirkung zahlreicher US-amerikanischer und anderer Regulierungsbehörden, die sich später dem Regulatory Oversight Committee (ROC) anschlossen, das von den G20 zur Beaufsichtigung von GLEIF gegründet wurde.
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John Bottega ist der Präsident des EDM Council. Er begann 2005 als Industriebeteiligter für den Council zu arbeiten und hatte von 2007 bis 2014 den Vorsitz inne. Im Jahr 2014 trat er dem Führungsteam des Council als leitender Berater bei und übernahm 2017 die Geschäftsführung.
John ist eine Führungskraft im Bereich Strategie- und Datenmanagement mit über 40 Jahren Branchenerfahrung. Im Laufe seiner Karriere war John als Chief Data Officer sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor tätig, unter anderem als CDO für Citi und die Bank of America sowie für die Federal Reserve Bank of New York. Außerdem fungierte er als Leiter des Datenmanagements für das Office of Financial Research (OFR) des US-Finanzministeriums.