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Programmierschnittstelle für die LEI-Suche: GLEIF reagiert auf Forderungen der Finanzindustrie nach einem schnelleren, individualisierten und automatisierten Zugriff auf den Legal Entity Identifier-Datenpool

Mit der Einführung der neuen Programmierschnittstelle können Organisationen Legal Entity Identifier Einträge nahtlos in ihre internen Systeme integrieren


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2017-09-27
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Im September 2017 führte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) ihre Programmierschnittstelle für die „Suche“ nach Legal Entity Identifiers (LEIs) ein. Mit ihr können Entwickler direkt auf einen kompletten LEI-Datenpool in Echtzeit zugreifen und bei Bedarf spezifische LEI-Einträge in einem komfortablen, leicht lesbaren Format auf Änderungen hin überprüfen. Die Anwendung wurde aufgrund von Marktanforderungen entwickelt, die während eines Beta-Tests Anfang 2017 ermittelt wurden, an dem mehrere LEI-Interessengruppen teilnahmen. Dazu zählten beispielsweise Finanzinstitute, Behörden, Fintech-Unternehmen und Analysten, die LEI-Daten in automatisierte Prozesse aufnehmen wollten.

Die neue Programmierschnittstelle (Anfrage/Antwort-Webschnittstelle) ermöglicht es Organisationen, einen schnellen, individualisierten und automatisierten Zugriff auf den Global LEI Index einzurichten. Dieser Index enthält historische sowie aktuelle LEI-Einträge, einschließlich der dazugehörigen Referenzdaten, zusammengeführt in einer maßgeblichen, zentralen Quelle. Die Daten liefern Informationen zu einem Rechtsträger, der über einen LEI identifizierbar ist. Der öffentlich verfügbare Datenpool ist die weltweit einzige Online-Quelle, aus der Sie offene, standardisierte und hochwertige Referenzdaten über Rechtsträger beziehen können.

Mit der GLEIF Programmierschnittstelle für die LEI-Suche lassen sich mit einer Anfrage rasch bis zu 200 im Global LEI Index enthaltene LEI-Einträge aufrufen. Daher können die Datennutzer nun schnell Informationen zu konkreten LEIs mit der Programmierschnittstelle abrufen. Sie müssen nicht mehr die Datei mit dem gesamten LEI-Bestand herunterladen oder manuell nach einzelnen Einträgen suchen. Die Integration einer LEI-Suchfunktion in interne Systeme mittels der Programmierschnittstelle unterstützt viele verschiedene Prozesse, wie beispielsweise die folgenden:

  • Know-Your-Customer (KYC): Finanzinstitute und andere Marktteilnehmer können Arbeitsprozesse optimieren, indem sie Informationen rasch gegen eine individuell angepasste Liste mit LEI-Einträgen abgleichen.
  • Onboarding von Kunden: Manche Firmen möchten vielleicht die Nutzung des LEIs innerhalb ihrer Infrastruktur zum Onboarding von Kunden vertiefen, um von aktuellen Referenzdaten zu profitieren, die im Global LEI Index zur Verfügung stehen.
  • Compliance: Behörden können effizient überprüfen, ob Rechtsträger die rechtlichen Voraussetzungen in Bezug auf die Verwendung des LEIs im regulatorischen Berichtswesen erfüllen, z. B. ob der LEI des Rechtsträgers ordnungsgemäß verlängert wurde.

Die GLEIF Programmierschnittstelle für die LEI-Suche kann basierend auf dem weithin unterstützten JSON-Datenformat einfach in interne Systeme integriert werden. Die Nutzung der Programmierschnittstelle ist kostenlos und erfordert keine Registrierung. Unterstützende Dokumente wie auch detaillierte Informationen zum Zugriff auf die Programmierschnittstelle finden Sie unter „Links zum Thema“ weiter unten.

GLEIF erbringt Leistungen, die Marktteilnehmern die Möglichkeit geben, den Informationsreichtum auszuschöpfen, der in dem LEI-Datenpool zur Verfügung steht. Unsere neue Programmierschnittstelle trägt ferner zur Erreichung dieses Ziels bei, indem es alle interessierten Parteien die Möglichkeit erhalten, rasch Updates in Bezug auf eine vordefinierte Liste mit LEI-Einträgen zu erhalten.

Die erste Version der Programmierschnittstelle für die LEI-Suche wurde erstellt, um die grundsätzlichen Anforderungen zu erfüllen, die von mehr als vierzig Organisationen geäußert wurden, die Nutzer von LEI-Daten repräsentieren, die an dem Beta-Test teilnahmen. Künftig wird die Schnittstelle basierend auf von Interessengruppen erhaltenem Feedback weiterentwickelt werden.

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Über den Autor:

Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.

Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Kundenbetreuung, Datenverwaltung, Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global LEI Index, Open Data, Risikomanagement