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Legal Entity Identifier Meldungen: Das Juli-2019-Update

Die Global Legal Entity Identifier Foundation bietet einen Überblick über die jüngsten globalen Entwicklungen, die für die Einführung des Legal Entity Identifiers relevant sind


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2019-07-24
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Um es interessierten Parteien zu ermöglichen, stets über die Entwicklungen, die für die weltweite Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) relevant sind, auf dem Laufenden zu sein, veröffentlicht die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) über ihren Blog die aktuellsten Meldungen.

Dieser Beitrag fasst die seit Januar 2019 erschienenen Meldungen zum LEI aus englischsprachigen Quellen zusammen. Die in diesem Blogbeitrag genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.

Die Funktion des LEIs besteht darin, eine automatisierte und digitalisierte globale Wirtschaft zu ermöglichen

In dieser Ausgabe konzentrieren wir uns auf den LEI und seine Position als einzigartiger, internationaler und offener Standard zur Identifizierung von Rechtsträgern, und wir besprechen, wie seine breit angelegte Einführung die weitere Automatisierung und Digitalisierung finanzieller und geschäftlicher Transaktionen ermöglichen kann. Tatsächlich bleibt die Verifizierung der Identität von Kunden, Partnern und Zulieferern eine zeitaufwendige, kostspielige, dafür aber nicht minder geschäftskritische Herausforderung, während die Weltwirtschaft den Wandel der Digitalisierung durchläuft. Die Fähigkeit, Transaktionspartner korrekt zu identifizieren und damit Risiken sektorunabhängig zu mindern, ist ausschlaggebend für den geschäftlichen Erfolg. Daher ist ein standardisierter, grenzüberschreitender Ansatz zur Identifizierung von Rechtsträgern, wie der LEI ihn bietet, so wichtig. Ein solcher Ansatz kann für alle Teilnehmer am digitalen Markt erhebliche Vorteile mit sich bringen, etwa Transparenz, Effizienz und verbesserte Möglichkeiten des Risikomanagements. Wird der LEI in Methoden zur Rechtsträgerverifizierung integriert, beispielsweise in auf digitalen Zertifikaten und Blockchain-Technologie basierende Lösungen, kann jede Partei sämtliche Einträge im Zusammenhang mit einer Organisation ganz einfach miteinander verknüpfen und den jeweiligen Inhaber bestimmen. Der LEI wird zum gemeinsamen Bindeglied, wodurch er bei jeder Online-Interaktion Gewissheit im Zusammenhang mit der Identität bietet und allen die Teilnahme am globalen digitalen Markt vereinfacht.

Als erster wichtiger Schritt bei der Revolutionierung des Prozesses für die Veröffentlichung, Zugänglichkeit und Aggregation vertrauenswürdiger digitaler Finanzdaten wurde in der im Mai 2019 herausgegebenen Pressemitteilung von GLEIF bekannt gegeben, dass der Jahresbericht von GLEIF für 2018 im Inline-XBRL-Format der allererste Finanzabschluss war, in dem ein LEI integriert wurde. Der Bericht ist somit der weltweit erste offizielle Geschäftsbericht, der den einreichenden Rechtsträger automatisch mit seinen im Global LEI Index gespeicherten LEI-Referenzdaten verknüpft. Ein so einfacher Schritt kann erhebliche branchenweite Vorteile mit sich bringen, darunter mehr Vertrauen, eine Verbesserung der Datenprüfungsmethoden und die Verringerung von Betrug. Diese Entwicklung zeigt, wie LEIs die globale digitale Wirtschaft unterstützen. Weitere Beispiele werden in dem nachstehenden Blogbeitrag zusammengefasst.

Zunehmende Anerkennung der Bedeutung des LEIs bei den Fortschritten hin zur Datenstandardisierung

Die potenziellen branchenweiten Vorteile im Zusammenhang mit automatisierten und digitalisierten Finanz- und Geschäftstransaktionen lassen sich nur auf Grundlage einer standardisierten Infrastruktur erzielen. Sowohl die Funktion, die der LEI bei der weltweiten Weiterentwicklung der Datenstandardisierung innehat, als auch die positiven Auswirkungen dieser Entwicklung im Hinblick auf Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und die Risikominimierung sind mittlerweile weithin anerkannt.

  • Data Foundation erkennt die Funktion des LEIs bei den Fortschritten in Sachen Open Data in dem Bericht „Die aktuelle Lage der Open Data“ an

    Im Januar 2019 veröffentlichte die Data Foundation in Zusammenarbeit mit Grant Thornton Public Sector ihren jährlichen Bericht „Die aktuelle Lage der Open Data“. Die auf die USA fokussierte Data Foundation ist bestrebt, eine offene Zukunft für die Daten von Regierung und Gesellschaft zu definieren. Ihr zufolge bezieht sich der Begriff „offene Daten“ auf die Idee, dass Informationen sowohl elektronisch standardisiert als auch frei verfügbar sein sollten. In ihrem Jahresbericht betont die Data Foundation, dass offene Daten „sich in der US-Regierung und US-amerikanischen Gesellschaft etabliert haben [...], Staats- und Regierungschefs, Verteidiger der Zivilgesellschaft und die Technologiebranche gemeinsam daran arbeiten, Informationen aus veralteten dokumentenbasierten Speicher- und Silosystemen zu befreien, indem sie die beiden grundlegenden Schritte des Open-Data-Prinzips anwenden: erstens Standardisierung und zweitens mehr Zugang zu Daten.“ Der Bericht bestätigt, dass in jedem der drei Schlüsselbereiche für offene Daten – Standardisierung, Zugang und Nutzung – „beträchtliche Fortschritte“ erzielt wurden. Insbesondere berichteten 83,9 % der befragten, bei offenen Daten führenden Institutionen über Fortschritte bei der Standardisierung im Jahr 2018, und einige „gaben diesbezüglich die Einführung des LEIs an [...] Die Einführung eines einheitlichen Standards zur Identifizierung von Unternehmen und anderen Rechtsträgern hat demnach den Verwaltungsaufwand von Unternehmen, die den LEI bereits nutzen, erheblich reduziert.“

  • RegTech Data Summit: Branchenausrichtung auf die Notwendigkeit offener Datenstandards

    Unlängst wurden auf den Webseiten von Channel Futures (einer Medienorganisation mit Schwerpunkt auf der digitalen Dienstleistungsrevolution) und Global Association of Risk Professionals (GARP) Artikel veröffentlicht, in denen eine Podiumsdiskussion über offene Standards auf dem RegTech Data Summit, der im April in New York stattfand, zusammengefasst wurde. Dem Artikel von GARP mit dem Titel „Einigkeit über Datenstandardisierung“ zufolge waren sich die Diskussionsteilnehmer und Besucher der Veranstaltung darin einig, dass „die Datenstandardisierung und offene Datenarchitektur zur Unterstützung der Interoperabilität zwischen Informationssystemen der Regierung und des Privatsektors ein enormes Potenzial für die Finanzindustrie bieten. Unternehmen können so die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften rationalisieren, Risiken besser steuern, Effizienzsteigerungen erzielen und im Laufe der Zeit die Betriebskosten senken.“ Zudem wurde ausgeführt, dass sich einige Diskussionsteilnehmer für die Unterstützung des Financial Transparency Act aussprachen. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das 2017 im Kongress eingeführt wurde und in dem „Standards in Bezug auf Format, Durchsuchbarkeit und Transparenz“ bei der Datenerhebung durch die Regulierungsbehörden gemäß Wertpapier-, Waren- und Bankengesetzen gefordert werden.

    Einer dieser Fürsprecher in der Diskussionsrunde war Robin Doyle, Managing Director, Office of Regulatory Affairs, JPMorgan Chase & Co und Mitglied des GLEIF Board of Directors. Sie meint: „Ein fehlender Standard bedeutet viel Zeitverlust und hält von detaillierten Analysen ab.“ Im Artikel auf der Website von Channel Futures mit dem Titel „Offene Standards als mögliche Sicherheitslösung im Finanzsektor“ führt sie dies weiter aus: „Offene Standards würden dabei helfen, kriminelle Aktivitäten und Terrorismusfinanzierung zu identifizieren. Kriminelle sind nicht über eine einzige Bank tätig. Sie bedienen sich verschiedener Banken, um sich so besser zu verstecken [...] Wir brauchen Möglichkeiten, um ihre Aktivitäten über verschiedene Institutionen hinweg erkennen zu können. Offene Standards könnten das leisten.“

    Ebenfalls Teil der Diskussionsrunde laut GARP war Karla McKenna, Head of Standards bei GLEIF, die „betonte, dass die Einführung von Standards letztlich Kosten senkt, Risiken mindert und die Effizienz von Transaktionen steigert.“ Sie argumentierte, dass die gleichen Daten, die in der Wirtschaft verwendet werden, auch in Berichten an die Aufsichtsbehörden zum Einsatz kommen sollten, um so die Analyse branchenweiter Trends zu erleichtern.

  • FSB-Bericht über Marktfragmentierung


    Der „Bericht über Marktfragmentierung“ des Financial Stability Board (FSB), der im Juni 2019 veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass erhebliche Unterschiede bei den Anforderungen für die Datenberichterstattung in Extremfällen zu Marktfragmentierung und zu einer geringeren Qualität und Benutzerfreundlichkeit der Daten führen und es erschweren können, diese Daten zu aggregieren.

    Außerdem bestätigt der Bericht, dass „ derzeit daran [gearbeitet] wird, eine stärkere internationale Standardisierung der Berichterstattung durch den [LEI], den Unique Product Identifier, den Unique Transaction Identifier und andere kritische Datenelemente zu erreichen“. In Anhang E des Berichts wird in einer Zusammenfassung von Diskussionen eines FSB-Workshops, der in Kooperation mit der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) im Januar 2019 stattfand, festgestellt, dass sich die Teilnehmer über die Notwendigkeit weiterer Fortschritte bei der Standardisierung der Datenberichterstattung austauschten, um eine bessere Systemüberwachung durch die Behörden zu geringeren Kosten für die Finanzinstitute zu ermöglichen. Darin heißt es, dass zwar Fortschritte bei der Harmonisierung der Standards für Datenfelder durch Standardsetzer wie den LEI erzielt wurden, aber noch mehr Arbeit zur Umsetzung der Standards erforderlich ist, um eine Vergleichbarkeit der Informationen zu erreichen und so eine Aggregation der Daten zu ermöglichen und die Berichtsprozesse zu rationalisieren. Abschließend wird festgestellt, dass die Verwendung von künstlicher Intelligenz und großen Datenmengen (Big Data) für die Identifizierung von Risiken dann relevant und nutzbar wird, wenn harmonisierte Berichtsstandards erreicht werden.

LEI und Blockchain: Auf Blockchain basierte Finanztechnologie, weiterentwickelt durch LEIs, und wie dies zur Verbesserung von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz beitragen kann

Das Wachstum einer zunehmend automatisierten, digitalen Weltwirtschaft wird durch Innovationen in der Finanztechnologie angetrieben. Die Bedeutung einer globalen, harmonisierten Identität für alle Unternehmen, um Blockchain-Fintech erfolgreich zu gestalten, wird in einem Insight-Artikel auf Development Asia, der Wissensplattform der Asian Development Bank, untersucht. Der Artikel erörtert, wie das Potenzial von Blockchain-Fintech zur Lösung hartnäckiger Probleme, wie Transparenz und finanzielle Inklusion, bislang hochgejubelt wurde, während es noch immer an der grundlegenden Infrastruktur mangelt. Er verweist auf verschiedene notwendige Initiativen, mit denen Blockchain dem „Hype“ viel eher gerecht werden könnte. Eine davon ist der LEI als standardisiertes Instrument zur weltweiten Identifizierung von Unternehmen. Der Artikel fasst zusammen: „Ohne zuverlässige Kennungen lässt sich die immense Ansammlung an Metadaten, die uns von Blockchain-Fintech versprochen wird, kaum bewältigen. GLEIF bietet eine wesentliche Komponente für die Infrastruktur der Wirtschaft von morgen, mit der sich Blockchain-Fintech auf ein Stadium weiterentwickeln lässt, in dem sich für die Gesellschaft bedeutende Vorteile generieren lassen.“

Um beim Thema LEI und Blockchain zu bleiben: Die Rolle des LEIs bei der künstlichen Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz wird in einem Artikel von AI Business mit dem Titel „Wie Blockchain und Legal Entity Identifiers KI am Arbeitsplatz verbessern“ untersucht. In dem Artikel heißt es: „Blockchain-basierte LEI-Systeme machen es sehr viel schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, die gängigen Formen von Finanzbetrug zu begehen [...].“ Ferner wird darauf hingewiesen, dass die „fortgeschrittene Analytik, für die KI am Arbeitsplatz bekannt ist, von umfangreichen Datenmengen, der Optimierung durch eine Reihe von Quellen und einer erfolgreichen Datenintegration abhängt.“ Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass die Implementierung von „LEI-Systemen auf Blockchain-Plattformen nicht nur dazu beiträgt, den Zugang zu diesen Rechtsträgerkennungen zu demokratisieren, sondern auch als schnelle Datenintegrationsplattform für ein ganzheitliches Verständnis von Kunden und Rechtsträgern dient. Demzufolge bietet dieser Ansatz ein hervorragendes Mittel, um Daten für fortgeschrittene Analysen des maschinellen Lernens zu integrieren und so Kunden zu verstehen, Risiken zu quantifizieren und sogar neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Dies ist nur eine der Möglichkeiten, wie Blockchain eine effektivere KI schaffen kann.“

LEI: Vielfaches Potenzial erkannt, einschließlich Risikomanagement, Compliance-Automatisierung und nahtloser Multi-Channel-Geräteauthentifizierung

Die Chancen, die mit einer breiten LEI-Einführung einhergehen, sind vielfältig. In einem Artikel, der im Mai 2019 auf Securities Lending Times veröffentlicht wurde, erörtert Martin Walker, Leiter des Produktmanagements für Wertpapierfinanzierung und Sicherheitenmanagement bei Broadridge, die Herausforderungen für Aufsichtsbehörden, Zentralbanken und Regierungen beim Management systemischer Risiken. Er stellt überzeugend dar, dass die Chancen, die durch die Verwendung von LEIs und Unique Transaction Identifiers entstehen, begrüßt werden sollten. „Diese Chancen sind nicht nur für die Unterstützung eines effektiven regulatorischen Meldewesens unabdingbar. Sie könnten auch einen großen Mehrwert für die Marktteilnehmer bieten [...] Die Nutzung des LEIs als Standardmethode zur Identifizierung von Gegenparteien sowohl über interne Systeme/Abteilungen als auch am gesamten Markt wird letztendlich zu geringeren Kosten und Risiken führen.“

In einem im Juni 2019 auf A-Team Insight, einer Wissensplattform für die Finanzbranche, veröffentlichten Blogbeitrag wird der LEI als unterstützendes Instrument für die Regulierungstechnik (RegTech) in der Automatisierung genannt. „RegTech spielt eine Schlüsselrolle bei der Automatisierung der Compliance [...] Die Automatisierung kann Know Your Customer (KYC)-, Due Diligence-, AML (Anti-Geldwäsche)-Verpflichtungen und Sanktionsprüfungen unterstützen, indem sie das Onboarding von Kunden unkomplizierter, schneller und einfacher gestaltet und Informationen bereitstellt, die notwendig sind, um zu entscheiden, ob mit bestimmten Personen oder Rechtsträgern Geschäftsbeziehungen eingegangen werden sollen bzw. dürfen. Auch hier kann der Legal Entity Identifier (LEI) helfen, während die laufende Einführung von RegTech, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz die Automatisierung vorantreibt.“

Schließlich untersucht PYMTS.com in einer ,Deep Dive‘-Publikation zur Multi-Channel-Authentifizierung für Verbraucher, wie der LEI dazu beitragen könnte, beständige digitale ID-Erfahrungen aufzubauen, da Verbraucher immer mehr angeschlossene Geräte ihr eigen nennen. Darin heißt es, „je mehr Geräte Verbraucher in ihr Repertoire aufnehmen, desto eher werden sie angehalten, ihre Identität zu bestätigen, selbst im Falle von bereits etablierten Geschäftsbeziehungen. Die dadurch entstehende Reibung könnte Transaktionen zwischen Unternehmen und wiederkehrenden Kunden, die neue Geräte benutzen, stören.“ Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt dieser Artikel eine stärkere Einführung des LEIs zur Bestätigung von Identitäten auf beiden Seiten der Transaktion.

Die Bank of England spricht sich weiterhin für den LEI als vorteilhaft für Unternehmen und die Gesamtwirtschaft aus

Im Juni 2019 kündigte Mark Carney, Gouverneur der Bank of England (BoE), laut Meldung auf der Webseite von Euronews an, dass zur Entwicklung einer offenen Plattform für wettbewerbsorientierte Finanzierungen Konsultationen stattfinden sollen, um eine Finanzierungslücke in Höhe von 22 Mio. GBP bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) zu schließen. Er meinte: „Das Problem besteht zum Teil darin, dass die Vermögenswerte, gegen die KMU Kredite aufnehmen wollen, zunehmend immaterieller Art sind – wie eine Marke oder eine Nutzerbasis – und nicht physische Maschinen oder Gebäude [...], was in einer datenreichen Welt eigentlich nicht länger der Fall sein sollte. Kreditgeber sollten auf eine breitere Palette von Informationen zugreifen können, auf deren Grundlage sie Entscheidungen zur Kreditvergabe treffen können.“ Die BoE schlug vor, dass KMU eine „tragbare Kreditakte“ erstellen könnten, die über eine nationale KMU-Finanzierungsplattform mit den Kreditgebern geteilt werden könnte. Laut BoE werden die Identifizierung von Unternehmen und die Überprüfung ihrer Daten für eine reibungslose Funktionsweise den Ausschlag geben. Die BoE wies darauf hin, dass zu diesem Zweck das LEI-System für britische KMU angepasst werden könnte.

Zusätzliche Unterstützung für den LEI seitens der BoE ist in dem im Juni 2019 veröffentlichten Bericht „New Economy, neues Finanzwesen, neue Bank“ dokumentiert. Darin wird bestätigt, dass die BoE Anpassungsmaßnahmen ergreifen wird, damit ein neues Finanzsystem den Bedürfnissen der neuen Wirtschaft gerecht werden kann. Der Bericht erkennt den sich wandelnden Charakter des Handels an, der durch Technologien bestimmt wird, die eine neue Wirtschaft prägen. Ferner heißt es, dass die BoE „den LEI als weltweit anerkannte und einzigartige Kennung für alle Unternehmen in Großbritannien unterstützen wird, einschließlich der Integration des LEIs in das neue Echtzeit-Brutto-System der Bank für Abwicklungen (RTGS) und seiner verpflichtenden Verwendung in Zahlungsnachrichten.“ In dem Bericht wird auch hervorgehoben, dass die Identifizierung von Unternehmen und die Überprüfung ihrer Daten „entscheidend“ für die korrekte Funktionsweise eines „Open Finance“-Systems sind. „Bei seiner breit basierten Einführung“, so der Bericht, „könnte der LEI den Wert von Daten für Unternehmen immens steigern. Sein Potenzial wird außerdem dadurch verbessert, dass es sich um einen globalen Standard handelt, der von der Gruppe der G20-Regierungen unterstützt und weltweit anerkannt wird. Die Integration einer weltweit anerkannten und einzigartigen Unternehmenskennung in diese Vision für „Open Finance“ würde es Unternehmen ermöglichen, sich reibungslos im Finanzsystem zu bewegen. Sie könnten ihre Daten unter einer einzigen Identität in einer tragbaren Kreditakte zusammenführen, um sich nach der von ihnen jeweils benötigten Finanzierung umzusehen. Und weil der Standard weltweit anerkannt ist, wird er den Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen für den grenzüberschreitenden Handel erleichtern.“

Die Unterstützung der BoE für den LEI wurde ferner in einer Grundsatzrede von Sir David Ramsden, Deputy Governor for Markets and Banking bei der BoE, bekräftigt, die dieser an der 12. jährlichen europäischen Post Trade Conference bei der Association for Financial Markets in Europe in London im Mai 2019 hielt. Laut einer Zusammenfassung dieser Rede auf Markets Media schlug er vor, dass die BoE LEIs zu einem obligatorischen Bestandteil von Abwicklungsnachrichten zwischen Finanzinstituten machen will, um diese zu verbessern. Sir Ramsden meinte: „Wir sehen großen Wert darin, dass wir langfristig auch den Einsatz von LEIs auf ein breiteres Spektrum von Transaktionen ausdehnen können. Unseres Erachtens ist der LEI nicht nur ein wertvolles Instrument der Finanzberichterstattung. Er könnte auch ein Baustein für weitere Innovationen sein, der den Endverbrauchern von Finanzdienstleistungen größere wirtschaftliche Vorteile bietet, denn Effizienz, Wettbewerb und Produktivität könnten durch seine stärkere Nutzung gesteigert werden.“ Er erklärte außerdem, dass LEIs nicht nur für die Transaktionsberichterstattung, sondern auch für den Endnutzer nützlicher sein könnten. Als Beispiel nahm er Bezug auf die offene Finanzplattform.

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Über den Autor:

Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.

Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Kundenbetreuung, Datenverwaltung, Digitale Identität, Know-Your-Customer (KYC), Vorteile eines LEI aus unternehmerischer Sicht, LEI-Meldungen, Open Data, Risikomanagement, Standards