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GLEIF veröffentlicht Jahresbericht 2016

Der Bericht bietet einen Überblick über die im Jahr 2016 erzielten Fortschritte und zeigt zukünftige strategische Prioritäten auf.


Autor: Gerard Hartsink

  • Datum: 2017-05-15
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Die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) veröffentlichte im Mai 2017 ihren dritten Jahresbericht (s. a. weiterführende Links unten), der den Status der Geschäftstätigkeit von GLEIF beschreibt und den Bericht über die Finanzlage sowie den Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 enthält.

Im Jahr 2016 wurde ein Bruttoumsatz in Höhe von 6,5 Mio. US-Dollar erzielt bei einem Nettoüberschuss von 14.700 US-Dollar, welcher der Gewinnrücklage von GLEIF zugeführt wird. Dieses Finanzergebnis steht im Einklang mit den Zielen von GLEIF als Non-Profit-Organisation. Die für die Ausgabe und Aufrechterhaltung eines LEIs berechneten Gebühren betreffen ausschließlich die LEI-Vergabeorganisationen und müssen kostenbasiert sein. GLEIF erhält von den LEI-Vergabestellen derzeit 19 US-Dollar pro ausgegebenem oder verlängertem LEI. Die Höhe der LEI-Gebühr von 19 US-Dollar wurde im Rahmen des genehmigten Budgets von 2017 unverändert beibehalten.

Die Teilnahme der LEI-Vergabestellen am globalen LEI-System sowie die Annahme der LEI auf Seiten der Nutzer verstärkten sich weiter. Die Zuwachsrate in Bezug auf die LEI-Annahme lag bei 17 %, und bis Ende 2016 gab es weltweit 479.000 registrierte LEIs. Im vergangenen Jahr war auf der ganzen Welt ein Trend zur Diversifizierung der LEI-Vergabe zu beobachten.

Dialog mit Partnern im globalen LEI-System und mit Interessengruppen

Die Aufnahme eines intensiven Dialogs mit den globalen LEI-Systempartnern war entscheidend, um vorrangige Projekte für GLEIF voranzutreiben. Der GLEIF-Verwaltungsrat veranstaltete regelmäßig Sitzungen mit dem Exekutivausschuss des LEI Regulatory Oversight Committee (LEI ROC), in dem Behörden aus aller Welt vertreten sind. Das Feedback aus dem LEI ROC und der LEI-Vergabestellen trug zu einer weiteren Optimierung der GLEIF-Dienstleistungen bei.

Zudem verstärkte GLEIF die Interaktion mit Marktteilnehmern aus den unterschiedlichsten Branchen. Die Bestrebungen zur Nutzung von Synergien mit Partnern umfassten u. a. das geplante Projekt zur Zuordnung von LEIs zu Business Identifier Codes (BIC) in Zusammenarbeit mit SWIFT sowie das in Planung befindliche Projekt zur Zuordnung von LEIs zu International Securities Identification Numbers (ISIN) in Kooperation mit der Association of National Numbering Agencies (ANNA). Beide Projekte wurden im Jahr 2016 als erste Modellprojekte rund um die Frage „Wem gehört was?“ in Bezug auf die Dienstleistungen von GLEIF initiiert.

Weiterer Ausbau der GLEIF-Dienstleistungen

Der jüngste Jahresbericht bietet zudem einen Überblick über die Aktivitäten von GLEIF und die im Jahr 2016 erzielten Fortschritte – einem Jahr, das sich als ein weiteres, ausgesprochen dynamisches Jahr erwies: Die operative Leistung von GLEIF war unverändert gut. Darüber hinaus baute die Foundation ihre Dienstleistungen zu Gunsten der Nutzer der LEI-Daten weiter aus. Im Ergebnis bleibt LEI der Branchenstandard, der am besten für die Bereitstellung offener und zuverlässiger Daten für das Management eindeutiger Informationen über Rechtsträger geeignet ist.

Im Jahr 2016 legte GLEIF einen besonderen Schwerpunkt auf den Ausbau der folgenden Dienstleistungen:

  • Zulassung der LEI-Vergabestellen: In ihrer Rolle als Zulassungsagentur prüft GLEIF die Eignung von Organisationen, die als LEI-Vergabestelle tätig werden möchten. LEI-Vergabeorganisationen bieten Dienstleistungen wie Registrierung, Verlängerung und weitere Dienste an und sind erster Ansprechpartner für Rechtsträger, die einen LEI beantragen möchten. Die Zulassung ist ein strenger, von GLEIF durchgeführter Beurteilungsprozess. Im Jahr 2016 wurden drei Organisationen von GLEIF zugelassen.

  • Datenqualitätsmanagement: Das von GLEIF im Jahr 2016 eingeführte Datenqualitätsmanagementprogramm optimiert die Integrität des LEI-Datenpools. Auf Grundlage eines Kataloges klar definierter Qualitätskriterien lässt sich mit dem Programm die Qualität des LEI-Datenpools überwachen, beurteilen und weiter optimieren. Die monatlich von GLEIF veröffentlichten Berichte veranschaulichen das äußerst hohe Niveau der Datenqualität, das bereits im Global LEI-System erreicht werden konnte.

  • Erhebung von Daten über direkte und ultimative Muttergesellschaften: Die bisher in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Unternehmensinformationen, wie z. B. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein registrierter Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer?“. Künftig wird der LEI-Datenpool nach und nach um die „Level 2“-Daten erweitert, die Antwort auf die Frage „Wer gehört wem?“ geben. Im März 2016 veröffentlichte das LEI ROC das Dokument „Erhebung von Daten über direkte und ultimative Muttergesellschaften von Rechtsträgern im Global LEI System – Phase 1“. GLEIF ist für die Durchführung des Projektmanagements und die Entwicklung der organisatorischen und technischen Standards verantwortlich, die von den LEI-Vergabestellen zur Erhebung der Informationen über die Muttergesellschaften gefordert werden. Im Dezember 2016 schlossen GLEIF und fünf „wegbereitende“ LEI-Vergabestellen erfolgreich eine Testphase ab. In deren Rahmen wurde der gesamte Prozess zur Erhebung und Validierung von Daten zu den direkten und ultimativen Muttergesellschaften von Rechtsträgern, die über einen LEI verfügen, getestet. (Im Mai 2017 begann der Prozess der Verbesserung der Referenzdaten durch Miteinbeziehung von „Level 2“ Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten werden.)

Strategische Projekte und Fördermaßnahmen: Positionierung des LEI im Rahmen des Identifikationsmanagement

Im Jahr 2016 genehmigte der GLEIF-Verwaltungsrat die GLEIF-Strategie 2020 für den privaten Sektor. Sie beinhaltet die vollständige Abdeckung der Kapital- und Geldmärkte, strategische Projekte in angrenzenden Märkten, das Forschungsprojekt Global LEI System 2.0 (das Leitlinien für den Umgang mit Herausforderungen im Zusammenhang mit Pflichten zur Kundenidentifikation nach dem Prinzip „Know Your Customer“ bzw. „KYC“ einschließt) und die dezentrale Ledgertechnik (DLT).

Die Positionierung des LEI im Rahmen des Identifikationsmanagements spielt eine entscheidende Rolle bei der globalen LEI-Annahme. Der Verwaltungsrat vertraut auf die Fähigkeit von GLEIF, Innovationen im privaten Sektor voranzutreiben, und das auf eine Weise, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters entspricht. Diese Anforderungen entwickeln sich in Bezug auf eine wachsende Zahl von digitalen Government-to-Government-Prozessen (G2G), Business-to-Government-Prozessen (B2G) und Business-to-Business-Prozessen (B2B) des digitalen Ökosystems innerhalb des öffentlichen und des privaten Sektors immer mehr zur Realität. Der Verwaltungsrat und das LEI ROC kamen zu dem Schluss, dass alle Mitglieder des Verwaltungsrates sowie sämtliche Mitglieder des LEI ROC als Botschafter zur weitläufigen Aufklärung über den Nutzen des LEI in ihren jeweiligen Zuständigkeitsgebieten und/oder Branchen fungieren sollten.

Überwachung des regulatorischen Umfelds

Die Regulierungsgemeinschaft ist ein zentraler Faktor bei der Förderung der LEI-Annahme. Indem sie den Besitz eines LEI zur Identifikation von Rechtsträgern im Rahmen ihrer Vorschriften zur Auflage machen, stärken die Regulierungsbehörden das globale LEI-System. Die bevorstehende von der Europäischen Union (EU) überarbeitete Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die zugehörige Verordnung (MiFIR), die am 3. Januar 2018 in Kraft treten werden, machen eine LEI für alle Beteiligten an Handelstransaktionen innerhalb der EU, wie z. B. Wertpapierfirmen, deren Kunden und Emittenten von Handelsinstrumenten, erforderlich, um geltende Berichtspflichten zu erfüllen. Die Behörden innerhalb der G20-Länder und darüber hinaus können so gegebenenfalls die kostenlos verfügbaren, hochwertigen LEI-Finanzdaten für statistische Erhebungen und als „Frühwarnsystem“ zur besseren Identifizierung von systemischen Risiken auf den globalen Finanzmärkten nutzen. Es werden konzertierte Aktionen erforderlich sein, um die LEI-Nutzung nicht nur im öffentlichen Sektor, sondern auch im privaten Sektor zu fördern, um sicherzustellen, dass der LEI auch tatsächlich zu einem weit verbreiteten öffentlichen Gut wird.

Ausblick auf 2017

Für das Jahr 2017 plant GLEIF den Abschluss der Zertifizierung von mehr als 20 angehenden LEI-Vergabestellen und die Durchführung des „Wer gehört wem“-Projekts in enger Zusammenarbeit mit den LEI-Vergabestellen. Darüber hinaus wird GLEIF ihre Strategie 2020 für den privaten Sektor in der vom Verwaltungsrat verabschiedeten Form umsetzen. Der Verwaltungsrat unterstützt den fruchtbaren Dialog mit den Partnern und Interessengruppen des LEI-Systems im Hinblick auf alle zukünftigen Vorhaben.

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Über den Autor:

Gerard Hartsink wurde vom Financial Stability Board zum Vorsitzenden des GLEIF-Verwaltungsrates ernannt. Die Profile von Gerard Hartsink und sämtlichen weiteren Mitgliedern des Verwaltungsrates von GLEIF stehen auf der GLEIF-Website zur Verfügung.


Tags für diesen Artikel:
Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Governance