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GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit zum dritten Quartal 2017

Die Gobal-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEI hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool


Autor: Stephan Wolf

  • Datum: 2017-11-14
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Im November 2017 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den dritten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifier (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von ultimativen und direkten Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.

Der neuste „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum dritten Quartal 2017 kann über die „Links zum Thema“ unten heruntergeladen werden.

Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des dritten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.

Wichtigste Ergebnisse des letzten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit

Der im November 2017 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im dritten Quartal 2017 beobachtet wurden. Er zeigt:

Aktueller Stand bei der LEI-Vergabe und dem LEI-Wachstumspotenzial

Im dritten Quartal 2017 stieg die Anzahl neu vergebener LEIs in Ländern der Europäischen Union (EU) um 17,3 Prozent und weltweit um 12,7 Prozent auf insgesamt 565.700 aktive LEIs. Dies stellt den größten Anstieg bei der LEI-Vergabe in einem Quartal seit dem ersten Quartal 2014 dar. Das Wachstum ist besonders in verschiedenen EU-Ländern hoch – angeführt von Großbritannien und Deutschland. Wir führen die hohe Rate neu vergebener LEIs hauptsächlich auf betroffenen Marktteilnehmer zurück, die die in Kürze in Kraft tretende überarbeitete EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFIR) einhalten wollen. Das Fehlen eines LEI (bei einer Firma oder deren Kunden) bis zum 3. Januar 2018 bewirkt, dass die Firma die in der EU gültigen Meldeanforderungen nicht einhalten kann. GLEIF weist die Marktteilnehmer darauf hin, dass dies in vielen Fällen auch für Rechtsträger Geltung hat, die nicht in der EU ansässig sind. Unternehmen, die noch keinen LEI haben, müssen jetzt handeln. Allerdings kann nicht garantiert werden, dass die LEIs rechtzeitig vor Inkrafttreten von MiFID II/MiFIR ausgegeben werden können, wenn sich die Registrierung weiterhin verzögert.

Außerhalb Europas und anhängiger Gebiete europäischer Länder wurde die höchste Wachstumsrate in Hongkong (19 %) erzielt.

Wettbewerb im Global LEI-System

Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Land erbringen. Im dritten Quartal stieg der Wettbewerb in Großbritannien, Finnland und den Niederlanden. Die in diesen Ländern befindlichen führenden LEI-Vergabestellen, die im vorherigen Quartal einen Marktanteil von rund 75 Prozent hielten, bauten ihren Marktanteil weiter aus. In mehreren anderen Ländern bauten jedoch LEI-Vergabestellen, die sich auf dem zweiten Platz hinter der Vergabestelle befinden, die das höchste LEI-Portfolio hält, ihren Marktanteil aus.

LEI-Verlängerungsquoten

Die Verlängerungsquote blieb in der EU mit 69 Prozent stabil. Allerdings fiel die Verlängerungsquote in nicht der EU zugehörigen Ländern weiter auf 49,8 Prozent (vorhergehendes Quartal: 52,3 Prozent). Dies umfasst nur die Länder mit insgesamt mindestens 1000 LEIs zum Ende des vorhergehenden Quartals. In Bezug auf die Verlängerungsquote in nicht der EU zugehörigen Ländern muss berücksichtigt werden, dass diese sehr durch die Verlängerungsquote in den USA beeinflusst wird. Auf an Rechtsträger in den USA vergebene LEIs entfallen rund zwei Drittel des LEI-Bestands außerhalb der EU. In den USA ist die Verlängerungsquote im Berichtszeitraum auf ein Allzeittief von 43 Prozent gefallen.

GLEIF betont noch einmal, dass das Financial Stability Board, ein wichtiger Initiator der LEI-Initiative und Gründer von GLEIF, darauf hingewiesen hat, dass die Einführung des LEIs eine „höhere Qualität und Genauigkeit von Finanzdaten insgesamt“ unterstützen sollte. Inwieweit das Global LEI System in der Lage ist, dieses Ziel zu erreichen, ist von der Verfügbarkeit vertrauenswürdiger und offener Daten abhängig, die regelmäßig neu validiert werden.

Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern

Im Mai 2017 begann der Prozess der Verbesserung des LEI-Datenbestands durch Miteinbeziehung von Level 2-Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten werden. Bis zum Ende des dritten Quartals 2017 meldeten 147.000 LEI-Registrierte, die 26 Prozent des gesamten LEI-Bestands darstellen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften (vorhergehendes Quartal: 11 Prozent). 46 Prozent der im dritten Quartal gemeldeten Informationen zu direkten Muttergesellschaften wurden vollständig bestätigt. Zudem sollten während der ersten Jahreshälfte 2018 Daten zu den Muttergesellschaften für den gesamten LEI-Bestand zur Verfügung stehen, also gegen Ende des einjährigen Verlängerungszyklus nach dem Datum, an dem die Erhebung von Level 2-Daten begonnen hat.

Hintergrundinformationen zu den Global-LEI-System-Berichten über die Geschäftstätigkeit

Die Berichte werden vom Global LEI Index abgeleitet, der historische sowie aktuelle LEI-Einträge einschließlich von entsprechenden Referenzdaten in einer maßgeblichen Quelle zusammenführt. Diese Daten liefern Informationen zu einem über einen LEI identifizierbaren Rechtsträger. Der Global LEI Index ist die einzige Online-Quelle, die offene, standardisierte und hochwertige Rechtsträger-Referenzdaten anbietet und das Potenzial hat, jeden an Finanztransaktionen beteiligten Rechtsträger weltweit zu erfassen. Interessenten haben mithilfe des von GLEIF entwickelten webbasierten LEI-Suchwerkzeugs einfachen Zugriff auf den kompletten LEI-Datenbestand und können diesen durchsuchen.

Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ zusammengefasst. (Background Information on Global LEI System Business Report).

GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ (Business Reporting Dictionary) bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.

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Über den Autor:

Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.

Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.


Tags für diesen Artikel:
Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF), Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit, GLEIF-Datenqualitätsmanagementberichte, LEI-Vergabestellen (Local Operating Units - LOUs), Datenqualität, Datenverwaltung, Level 1 / Visitenkartendaten (Wer ist wer), Level 2 / Beziehungsdaten (Wer gehört wem), abgelaufene LEIs, LEI-Verlängerung