GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit im zweiten Quartal 2019
Die Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEIs hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool
Autor: Stephan Wolf
Datum: 2019-08-08
Ansichten:
Im August 2019 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabeorganisationen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von ultimativen und direkten Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.
Der „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum zweiten Quartal 2019 kann über die „Links zum Thema“ unten heruntergeladen werden.
Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.
Wichtigste Ergebnisse des letzten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit
Der im August 2019 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im zweiten Quartal 2019 beobachtet wurden. Er zeigt:
LEI-Vergabe und LEI-Wachstumspotenzial: aktueller Stand
Ende des zweiten Quartals 2019 zählte der gesamte Legal Entity Identifier (LEI)-Bestand über 1,4 Millionen Einträge. Rund 47.000 LEIs wurden in diesem Zeitraum vergeben, im Vergleich zu rund 53.000 im Vorquartal. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 3,4 % im zweiten Quartal (vorheriges Quartal: 4,1 %).
Im zweiten Quartal wies Mauritius unter den Rechtsräumen die höchste LEI-Zuwachsrate (37,2 %) auf, gefolgt von China (36,2 %), Indien (17,6 %), Australien (13,2 %) und der Türkei (10,4 %), wo die Zuwächse hauptsächlich auf regulatorische Initiativen zurückzuführen waren, die die Verwendung des LEIs vorschreiben.
Wettbewerb im Global LEI System
Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Rechtsraum erbringen. Im zweiten Quartal 2019 waren Italien, die Niederlande, Spanien, Finnland und die Tschechische Republik (in abnehmender Reihenfolge) die fünf Märkte mit dem geringsten Wettbewerb. Die fünf Märkte mit dem stärksten Wettbewerb waren Litauen, Rumänien, Portugal, Malta und Bulgarien (ebenfalls in abnehmender Reihenfolge).
LEI-Verlängerungsquoten
Der jährliche Verlängerungsprozess stellt sicher, dass der Rechtsträger und die LEI-Vergabeorganisation die Rechtsträger-Referenzdaten mindestens einmal pro Jahr überprüfen und erneut validieren. Das Global LEI System ist einzigartig hinsichtlich der Bereitstellung vollständiger Transparenz zum zeitlichen Rahmen, als die Daten zum letzten Mal verifiziert wurden.
Die Verlängerungsquote von insgesamt 70,5 % blieb im zweiten Quartal 2019 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (70,8 %) im Wesentlichen unverändert. (Dies umfasst nur die Rechtsräume mit insgesamt mindestens 1.000 LEIs zum vorhergehenden Quartalsstichtag.) Zum Ende des zweiten Quartals betrug der Anteil einwandfreier LEIs 73,1 % (vorheriges Quartal: 73,4 %).
Mit 71,5 % blieb die Verlängerungsquote in der EU stabil (vorheriges Quartal: 71,7 %). In nicht zur EU gehörenden Rechtsräumen verbesserte sie sich auf 60,3 % (vorheriges Quartal: 59,7 %).
Innerhalb des Berichtszeitraums wiesen die folgenden fünf Länder die höchsten Verlängerungsquoten auf: Finnland (93,3 %), Indien (92,9 %), Japan (92,2 %), Liechtenstein (91 %) und Norwegen (84,8 %).
Brasilien (54,5 %), die USA (54,1 %), die Russische Föderation (48,3 %), das Vereinigte Königreich (46,7 %) und Südafrika (45,7 %) waren die fünf Länder mit den höchsten Nichtverlängerungsquoten.
Bestätigung von Level 1-Referenzdaten
Die in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Visitenkarteninformationen, wie u. a. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein registrierter Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer“. Die „Level 1“-Daten gelten als vollständig bestätigt, wenn auf Grundlage der Bestätigungsverfahren, die von der LEI-Vergabestelle verwendet werden, in den maßgeblichen öffentlichen Quellen ausreichend Informationen vorhanden sind, um die von dem Rechtsträger für diesen Eintrag angegebenen Informationen zu bestätigen. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die mit einem LEI-Eintrag verbundenen Visitenkartendaten als „nur vom Rechtsträger bereitgestellt“ eingestuft.
Im zweiten Quartal 2019 stieg der Prozentsatz der vollständig bestätigten Level 1-Referenzdaten innerhalb des gesamten LEI-Bestands geringfügig von 78,8 % im vorhergehenden Quartal auf 79,4 %.
Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern
Im zweiten Quartal 2019 meldeten rund 1,25 Millionen LEI-Registrierte, die 89 % des gesamten LEI-Bestands ausmachen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften. 99,9 % der LEI-Registrierten, die in diesem Quartal einen neu ausgegebenen LEI erhalten oder einen bestehenden LEI verlängert haben, meldeten Informationen zu Muttergesellschaften.
Der Anteil der Rechtsträger, die im Berichtszeitraum eine direkte Muttergesellschaft mit einem LEI meldeten, liegt stabil bei 7 %. Der Anteil der Rechtsträger, die eine direkte Muttergesellschaft, die keinen LEI besitzt, meldeten, hat sich weiter um 1 % von 6 % auf 5 % verringert.
8 % der Rechtsträger meldeten eine ultimative Muttergesellschaft, die über einen LEI verfügt (vorheriges Quartal: 7 %). Der Anteil der Rechtsträger, die eine ultimative Muttergesellschaft meldeten, die keinen LEI besitzt, liegt stabil bei 5 %.
Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Background Information on Global LEI System Business Report) zusammengefasst.
GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ (Business Reporting Dictionary) bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.
Falls Sie einen Blogbeitrag kommentieren möchten, besuchen Sie zum Posten Ihres Kommentars bitte die Blog-Funktion auf der englischsprachigen GLEIF-Website. Bitte identifizieren Sie sich mit Ihrem Vor- und Nachnamen. Ihr Name erscheint neben Ihrem Kommentar. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie, dass Sie sich durch Zugriff auf oder Beiträge zum Diskussionsforum verpflichten, die Bedingungen der GLEIF-Blogging-Richtlinie einzuhalten. Lesen Sie sich diese daher sorgfältig durch.
Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.
Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.