GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit zum vierten Quartal 2018
Die Global-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEIs hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool
Autor: Stephan Wolf
Datum: 2019-02-06
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Im Februar 2019 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifiers (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabeorganisationen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von ultimativen und direkten Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.
Der „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum vierten Quartal 2018 kann über die ‚Links zum Thema‘ unten heruntergeladen werden.
Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.
Wichtigste Ergebnisse des letzten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit
Der im Februar 2019 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im vierten Quartal 2018 beobachtet wurden. Er zeigt:
LEI-Vergabe und LEI-Wachstumspotenzial: aktueller Stand
Ende des vierten Quartals 2018 zählte der gesamte LEI-Bestand über 1,3 Millionen Einträge. Im vierten Quartal 2018 wurden rund 55.000 LEIs vergeben, im Vergleich zu rund 57.000 im dritten Quartal. Dies bedeutet eine vierteljährliche Zuwachsrate von 4,4% im vierten Quartal (drittes Quartal: 4,8%).
Im vierten Quartal wies Indien unter den Rechtsräumen die höchste LEI-Zuwachsrate auf (30,3%), gefolgt von Mexiko (9,7%) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (9,6%). Indien hat das LEI-Wachstum im Gesamtjahr 2018 auf Ebene der Rechtsräume angeführt. Dies ist in erster Linie auf verschiedene regulatorische Initiativen zurückzuführen, die von der Reserve Bank of India (RBI) umgesetzt wurden und den Einsatz des LEIs erfordern.
Wettbewerb im Global LEI System
Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1.000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Rechtsraum erbringen. Im vierten Quartal 2018 waren Italien, die Niederlande, Spanien, Finnland und die Tschechische Republik (in abnehmender Reihenfolge) die fünf Märkte mit dem geringsten Wettbewerb. Litauen, Rumänien, Portugal, Bulgarien und Malta waren die fünf Märkte mit dem stärksten Wettbewerb (in abnehmender Reihenfolge).
LEI-Verlängerungsquoten
Der jährliche Verlängerungsprozess stellt sicher, dass der Rechtsträger und die LEI-Vergabeorganisation die Rechtsträger-Referenzdaten mindestens einmal pro Jahr überprüfen und erneut validieren. Das Global LEI System ist einzigartig hinsichtlich der Bereitstellung vollständiger Transparenz zum zeitlichen Rahmen, als die Daten zum letzten Mal verifiziert wurden.
Die Verlängerungsquote von insgesamt 70,1% blieb im vierten Quartal 2018 im Vergleich zum vorhergehenden Quartal (69,1%) im Wesentlichen unverändert. (Dies umfasst nur die Rechtsräume mit insgesamt mindestens 1.000 LEIs zum vorhergehenden Quartalsstichtag.) Zum Ende des vierten Quartals 2018 betrug der Anteil einwandfreier LEIs 76% (drittes Quartal: 81,8%).
Es wird darauf hingewiesen, dass im vierten Quartal 2017 mehr als 386.000 LEIs vergeben wurden. Ausschlaggebend dafür war die am 3. Januar 2018 in Kraft getretene überarbeitete Richtlinie der Europäischen Union (EU) über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die begleitende Verordnung (MiFIR). Mehr als 72% dieser LEIs, die im vierten Quartal 2018 abliefen, wurden rechtzeitig verlängert.
Die Verlängerungsquote blieb in der EU stabil (70%). In nicht zur EU gehörenden Rechtsräumen verbesserte sich die Quote auf 57,6% (viertes Quartal: 52,3%). Innerhalb des Berichtszeitraums wiesen die folgenden fünf Länder die höchsten Verlängerungsquoten auf: Finnland (94%), Indien (92,8%), Japan (92,2%), Liechtenstein (88,5%) und Estland (81,7%) (in abnehmender Reihenfolge). Brasilien (58,6%), die USA (54,5%), das Vereinigte Königreich (47,6%), die Russische Föderation (47,4%) und Kanada (44,1%) waren die Länder mit den höchsten Nichtverlängerungsquoten (in abnehmender Reihenfolge).
Bestätigung von Level 1-Referenzdaten
Die in den LEI-Referenzdaten enthaltenen Visitenkarteninformationen, wie z. B. der offizielle Name eines Rechtsträgers und sein registrierter Gesellschaftssitz, werden als „Level 1“-Daten bezeichnet. Sie geben Antwort auf die Frage „Wer ist wer?“. Die „Level 1“-Daten gelten als vollständig bestätigt, wenn auf Grundlage der Bestätigungsverfahren, die von der LEI-Vergabestelle verwendet werden, in den maßgeblichen öffentlichen Quellen ausreichend Informationen vorhanden sind, um die von dem Rechtsträger für diesen Eintrag angegebenen Informationen zu bestätigen. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die mit einem LEI-Eintrag verbundenen Visitenkartendaten als „nur vom Rechtsträger bereitgestellt“ eingestuft.
Im zweiten Quartal 2018 fiel der Prozentsatz der vollständig bestätigten Level 1-Referenzdaten innerhalb des gesamten LEI-Bestands von 84,6 % auf 76,1 %. Diese Änderung wurde dadurch ausgelöst, dass die größte LEI-Vergabestelle, Business Entity Data B.V., den Status einer beträchtlichen Anzahl der von ihr verwalteten historischen LEIs plötzlich von „vollständig bestätigt“ zu „nur vom Rechtsträger bereitgestellt“ geändert hat. Business Entity Data B.V. ist derzeit für etwa 31% des gesamten LEI-Bestands verantwortlich. Insbesondere im zweiten Quartal 2018 ging der Prozentsatz der vollständig bestätigten „Level 1“-Referenzdaten für LEIs, die von Business Entity Data B.V. verwaltet werden, deutlich von 84,5% auf 59,1% zurück. Business Entity Data B.V. behebt dieses Problem derzeit sukzessive. Zum vierten Quartal berichtete Business Entity Data B.V., dass 64,8% der von ihr verwalteten „Level 1“-Referenzdaten für LEIs vollständig bestätigt sind.
Im vierten Quartal stieg der Prozentsatz der vollständig bestätigten „Level 1“-Referenzdaten innerhalb des gesamten LEI-Bestands weiter auf 78,2%. Dieser Wert dürfte in den nächsten Quartalen weiter anziehen.
Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern
Im vierten Quartal 2018 meldeten rund 1.140.000 LEI-Registrierte, die 87 %* des gesamten LEI-Bestands ausmachen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften. 99,9% der LEI-Registrierten, die in diesem Quartal einen neu ausgegebenen LEI erhalten oder einen bestehenden LEI verlängert haben, meldeten Informationen zu Muttergesellschaften.
Der gesamte Prozentsatz von Rechtsträgern, die angaben, aufgrund rechtlicher Hürden keine Daten zu Muttergesellschaften melden oder veröffentlichen zu können („Opt-out“), stieg im zweiten Quartal erheblich an – von 4 % auf 19 %. Zurückzuführen war dies auf eine veränderte Berichterstattung von Business Entity Data B.V.
Im vierten Quartal 2018 berichtete Business Entity Data B.V., dass 28,7% der von ihr verwalteten LEIs sich gegen eine Meldung der Informationen zu Muttergesellschaften entschieden hätten. Aufgrund der Berichterstattung dieser einen LEI-Vergabestelle deutet die Statistik für den gesamten LEI-Bestand darauf hin, dass 9,6% der Rechtsträger angaben, aufgrund rechtlicher Hürden keine Daten zu Muttergesellschaften melden oder veröffentlichen zu können.
Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Opt-out-Quote zur Berichterstattung von Informationen zu Muttergesellschaften für den LEI-Bestand ohne das Portfolio von Business Entity Data B.V. auf lediglich 2,5% gesunken ist.
Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Background Information on Global LEI System Business Report) zusammengefasst.
GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ bereit . (Business Reporting Dictionary) Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.
* GLEIF veröffentlichte am 6. Februar 2019 Version 1.0 des Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit des vierten Quartals 2018. Diese wurde am 11. April 2019 durch Version 1.1 ersetzt. Mit der Version 1.1 des Berichts wurde in der Zusammenfassung auf Seite 2 der Anteil der Meldedaten von LEI-Registrierten zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften auf 87 % aktualisiert.
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Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.
Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.