GLEIF veröffentlichte den vierteljährlichen Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit zum vierten Quartal 2017
Die Gobal-LEI-System-Berichte über die Geschäftstätigkeit heben die wichtigsten Trends bei der Einführung des LEI hervor und bieten tiefgehende Analysen zum LEI-Datenpool
Autor: Stephan Wolf
Datum: 2018-02-14
Ansichten:
Im Februar 2018 veröffentlichte die Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) den neuesten vierteljährlichen Bericht, der wichtige Entwicklungen für die Einführung des Legal Entity Identifier (LEI) unterstreicht. Insbesondere bewerten die Berichte die Erwartungen mit Blick auf das jährliche Wachstum und die LEI-Verlängerungen, evaluieren das Wettbewerbsniveau zwischen LEI-Vergabestellen, die im Global LEI System tätig sind, und analysieren die LEI-Verlängerungsquoten sowie die Bestätigung von Referenzdaten. Seit Juli 2017 liefern wir auch Statistiken zu Daten von ultimativen und direkten Muttergesellschaften, die von den Rechtsträgern bereitgestellt werden.
Der „Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ (Global LEI System Business Report) zum vierten Quartal 2017 kann über die ‚Links zum Thema‘ unten heruntergeladen werden.
Dieser Blogbeitrag fasst die wichtigsten Ergebnisse des jüngsten Berichts zusammen. Die genannten Quellen sind unten in den „Links zum Thema“ aufgeführt.
Wichtigste Ergebnisse des letzten Global-LEI-System-Berichts über die Geschäftstätigkeit
Der im Februar 2018 veröffentlichte Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit analysiert Entwicklungen, die im vierten Quartal 2017 beobachtet wurden. Er zeigt:
Aktueller Stand bei der LEI-Vergabe und dem LEI-Wachstumspotenzial
2017 hat sich der LEI-Bestand auf etwa 953.000 LEIs fast verdoppelt. (Mit Stand vom 12. Februar 2018 waren fast 1,1 Millionen an Rechtsträger ausgegebene LEIs weltweit im Umlauf.) Von den fast 500.000 LEIs, die im Jahr 2017 vergeben wurden, entfielen 77 Prozent auf das vierte Quartal: so wurden im Oktober 2017 105.525 LEIs vergeben, gefolgt von 118.195 LEIs im November und 163.059 LEIs im Dezember. Der Höchststand wurde im Dezember mit über 10.000 täglich vergebenen LEIs erreicht. Der Zuwachs war in den EU-Ländern besonders groß, wobei die größte Zunahme jeweils in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden verzeichnet wurde. Wir führen die hohe Rate neu vergebener LEIs im vorangegangenen Quartal hauptsächlich auf die betroffenen Marktteilnehmer zurück, welche die am 3. Januar 2018 in Kraft getretene überarbeitete EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die Verordnung über Märkte für Finanzinstrumente (MiFIR) einhalten wollen. Gemäß der MiFIR sollten Investmentfirmen LEIs von ihren Kunden einholen, bevor sie Dienste erbringen, die verbundene Meldepflichten auslösen würden.
Das außergewöhnliche Wachstum, das im vierten Quartal 2017 zu handhaben war, stellt die Robustheit des Global LEI Systems unter Beweis und die sehr guten Kapazitäten, die von den LEI-Vergabestellen aufgebaut wurden, um für einen massiven Anstieg der LEI-Registrierungen gerüstet zu sein. Eine weitere Bestätigung ist das hohe Niveau der Datenqualität, das im gesamten Berichtszeitraum gehalten werden konnte, wie die monatlich von GLEIF veröffentlichten Datenqualitätsberichte zeigen.
Wettbewerb im Global LEI-System
Der vierteljährliche Bericht nennt die Märkte mit dem stärksten und mit dem geringsten Wettbewerb von denjenigen mit mehr als 1000 LEIs, basierend auf der Anzahl von LEI-Vergabestellen, die Leistungen in dem Land erbringen. Deutschland, Belgien und die Caymaninseln erwiesen sich im vierten Quartal 2017 als die drei Länder, in denen der Wettbewerb zwischen LEI-Vergabestellen am stärksten zunahm. In den Niederlanden und Spanien jedoch nahm der Wettbewerb merklich ab. Die fünf wettbewerbsintensivsten Märkte waren Bulgarien, Zypern, die Schweiz, Malta und Panama.
LEI-Verlängerungsquoten
Die Verlängerungsquote in der EU (70,2 Prozent) sowie in Nicht-EU-Ländern (51,9 Prozent) ist im Vergleich zum Vorquartal im Wesentlichen unverändert geblieben. (Dies umfasst nur die Länder mit insgesamt mindestens 1000 LEIs zum vorhergehenden Quartalsstichtag.) In Bezug auf die Verlängerungsquote in nicht der EU zugehörigen Ländern muss berücksichtigt werden, dass diese stark durch die Verlängerungsquote in den USA beeinflusst wird (45 Prozent im vierten Quartal 2017). Auf an Rechtsträger in den USA vergebene LEIs entfallen rund 15 Prozent des LEI-Bestands außerhalb der EU. Etwa 38 Prozent aller nicht ordnungsgemäß erneuerten LEIs entfallen auf Rechtsträger in den USA. Zwischen März 2015 und März 2017 haben wir eine stetige Verlängerungsquote von etwa 70 Prozent festgestellt. Aufgrund des hohen Anstiegs der Gesamtzahl von LEIs im vierten Quartal 2017 stieg der Gesamtanteil einwandfreier LEIs bis Dezember auf 84 Prozent. Die absolute Gesamtzahl nicht ordnungsgemäß verlängerter LEIs allerdings stieg im Jahr 2017 auf rund 30.000.
Statistiken zur Meldung von Daten zu den Muttergesellschaften von Rechtsträgern
Im Mai 2017 begann der Prozess der Verbesserung des LEI-Datenbestands durch Miteinbeziehung von Level 2-Daten, die die Frage „Wer gehört wem?“ beantworten. Bis zum Ende des vierten Quartals 2017 meldeten 581.000 LEI-Registrierte, die 61 Prozent des gesamten LEI-Bestands darstellen, Informationen zu direkten und ultimativen Muttergesellschaften (vorhergehendes Quartal: 26 Prozent). 28 Prozent der im vierten Quartal gemeldeten Informationen zu direkten Muttergesellschaften wurden vollständig bestätigt (vorhergehendes Quartal: 46 Prozent). Lediglich drei Prozent der Rechtsträger gaben an, aufgrund rechtlicher Hindernisse an der Bereitstellung bzw. Veröffentlichung von Informationen zu Muttergesellschaften gehindert worden zu sein, d.h. die Anzahl von Rechtsträgern, die sich für einen Ausstieg aus der Veröffentlichung von Level 2-Daten entscheiden, ist nach wie vor sehr gering Zudem sollten während der ersten Jahreshälfte 2018 Daten zu den Muttergesellschaften für den gesamten LEI-Bestand zur Verfügung stehen, also gegen Ende des einjährigen Verlängerungszyklus nach dem Datum, an dem die Erhebung von Level 2-Daten begonnen hat.
Die vierteljährlichen Berichte beziehen sich auf für das Global LEI System einzigartige Konzepte und Definitionen. Zur besseren Verständlichkeit der Berichte haben wir die relevanten Konzepte im Dokument „Hintergrundinformationen zum Global-LEI-System-Bericht über die Geschäftstätigkeit“ zusammengefasst. (Background Information on Global LEI System Business Report).
GLEIF stellt zudem ein „Wörterbuch für die Unternehmensmeldungen“ (Business Reporting Dictionary)bereit. Darin sind die Formeln und Algorithmen enthalten, die bei der Meldung der vierteljährlich in den Berichten hervorgehobenen LEI-Aktivitäten zum Einsatz kommen.
Falls Sie einen Blogbeitrag kommentieren möchten, besuchen Sie zum Posten Ihres Kommentars bitte die Blog-Funktion auf der englischsprachigen GLEIF-Website. Bitte identifizieren Sie sich mit Ihrem Vor- und Nachnamen. Ihr Name erscheint neben Ihrem Kommentar. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie, dass Sie sich durch Zugriff auf oder Beiträge zum Diskussionsforum verpflichten, die Bedingungen der GLEIF-Blogging-Richtlinie einzuhalten. Lesen Sie sich diese daher sorgfältig durch.
Stephan Wolf war der CEO der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) (2014–2024). Seit März 2024 leitet er das Industry Advisory Board (IAB) der Digital Standards Initiative der Internationalen Handelskammer (ICC), der globalen Plattform für die Angleichung, Einführung und Einbindung digitaler Standards. Vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden war er seit 2023 stellvertretender Vorsitzender des IAB. Im selben Jahr wurde er in den Vorstand der Internationalen Handelskammer (ICC) Deutschland gewählt.
Zwischen Januar 2017 und Juni 2020 war Herr Wolf Mitvorsitzender der International Organization for Standardization Technical Committee 68 FinTech Technical Advisory Group (ISO TC 68 FinTech TAG). Von One World Identity wurde Herr Wolf im Januar 2017 unter die Top 100 Leaders in Identity gewählt. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Einrichtung von Datenoperationen und globalen Implementierungsstrategien. Er hat während seines gesamten Berufslebens an der Weiterentwicklung grundlegender Unternehmens- und Produktentwicklungsstrategien gearbeitet. Herr Wolf war 1989 Mitgründer der IS Innovative Software GmbH und erster Geschäftsführer der Gesellschaft. Später wurde er Sprecher des Vorstands der Nachfolgegesellschaft IS.Teledata AG. Diese Gesellschaft wurde schließlich Teil der Interactive Data Corporation, wo Herr Wolf die Funktion des Technischen Direktors innehatte. Herr Wolf hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft von der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main.