Geschichte des Global LEI System
Nach der Finanzkrise von 2008 gestanden sich Aufsichtsbehörden in aller Welt ein, dass sie nicht dazu in der Lage waren, Parteien zu Transaktionen in allen Märkten, für alle Produkte und Regionen zu identifizieren. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) setzte sich daher zusammen mit den in der „Gruppe der Zwanzig“ (G20) vertretenen Finanzministern und Vorsitzenden von Notenbanken für die Entwicklung eines universellen Legal Entity Identifiers (LEI) ein, der für jeden Rechtsträger, der Finanztransaktionen durchführt, Anwendung findet. Die Implementierung des LEIs wird die Fähigkeit von Behörden verbessern, systemische und entstehende Risiken zu evaluieren, Trends zu identifizieren und Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.
Im Rahmen des im November 2011 in Cannes stattgefundenen Gipfels riefen die G20 das FSB dazu auf, die Leitung bei der Entwicklung von Empfehlungen für einen globalen LEI und die ihn unterstützende Governance-Struktur zu übernehmen.
Die daraus resultierenden FSB-Empfehlungen wurden daraufhin von den G20 im Rahmen des Gipfels 2012 in Los Cabos gebilligt. In der Erklärung der G20-Staats- und Regierungschefs vom 19. Juni 2012 heißt es: „Wir unterstützen die Empfehlungen des FSB in Bezug auf den Rahmen zur Entwicklung eines Global LEI System für Parteien bei Finanztransaktionen, wobei ein globaler Governance-Rahmen das öffentliche Interesse vertritt. (...) Wir befürworten die weltweite Einführung des LEI, um Behörden und Marktteilnehmer bei der Identifizierung und der Steuerung von Finanzrisiken zu unterstützen.“
Auf Grundlage der Empfehlungen des FSB entwickelten die Behörden in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor die Rahmenbestimmungen eines Global LEI System, das über die Vergabe von LEIs die eindeutige Identifikation von Rechtsträgern ermöglicht, die an Finanztransaktionen in aller Welt beteiligt sind.
Im November 2012 billigten die G20 Finanzminister und Vorsitzenden der Notenbanken sowie der FSB die Charta des Regulatory Oversight Committee (ROC). Das ROC wurde im Januar 2013 gegründet.
Im Januar 2014 billigte die FSB-Plenarversammlung in ihrer Kapazität als Gründerin der Global Legal Entity Identifier Foundation (GLEIF) die Nominierungen für den ersten GLEIF-Verwaltungsrat. Diese Nominierungen wurden dem FSB vom ROC empfohlen. GLEIF ist eine gemeinnützige Organisation, die geschaffen wurde, um die Implementierung und Verwendung des LEI zu unterstützen.
Der GLEIF-Verwaltungsrat hielt seine konstituierende Sitzung am 26. Juni 2014 in Zürich (Schweiz) ab. Anschließend gab der Verwaltungsrat die Ernennung von Stephan Wolf zum Chief Executive Officer von GLEIF bekannt. Am 26. Juni 2024 übernahm Alexandre Kech die Nachfolge von Stephan Wolf als CEO von GLEIF.
Der FSB betonte, dass die weltweite Übernahme de LEIs mehrere „Ziele für die Finanzstabilität“ untermauere und „auch dem Privatsektor einen großen Nutzen“ biete.